Prioritäten setzen – das Wenigste ist wirklich essentiell. Gut organisiert ist halb gewonnen.
1. Nicht überall Feuerwehr spielen
In vielen Unternehmen gibt es routinemäßig immer dieselben Spiele: Ein Projekt „brennt“ an, etwas wird sehr dringlich oder „muss noch heute raus“. Wer kennt die Situation nicht. Dieses Spiel wird in fast allen Unternehmen und Organisationen gespielt. Aber, kein Projekt bringt die Welt ins Wanken, das Unternehmen zum Aussterben oder das eigene Leben zum Erliegen.
Wir können alle – sofern es nicht wirklich überlebensrelevant ist – einen Gang zurückschalten und fragen: Was passiert, wenn ich diese Aufgabe/Projekt liegen lasse? Für wen ist es wichtig oder besser: überlebenswichtig? Wird es in einem Monat überhaupt noch jemanden interessieren? Wenn dann die Antwort „niemanden“ heißt, dann hat vermutlich ein Vorgesetzter oder das Management die gesamte Organisation mit Nebensächlichkeiten beschäftigt, die von vornherein schlecht bis rudimentär durchdacht waren.
2. Auf das Wesentliche beschränken
Viel zu viele sind zu sehr in Nebensächlichkeiten gefangen. Definieren Sie für sich strikt, was zu Ihrem Kerngeschäft gehört: Wofür werde ich in diesem Unternehmen eigentlich bezahlt?
3. Den Genuss planen
Es macht keinen Sinn, nur für den Sommerurlaub zu leben und den Alltag irgendwie zu überstehen. Wir brauchen Zeitinseln, auf denen wir uns regenerieren, die Sie sich aber freischaufeln müssen. Was entspannt Sie? Was wollen Sie unbedingt (mal wieder) für sich, Ihre Familie oder Partnerschaft tun?
Für viele hat der Beruf einen extrem hohen Stellenwert im Leben bekommen, der ihm nicht gebührt. Es klingt nach einer Binsenweisheit, ist im Hamsterrad des Alltags aber umso wichtiger, tatsächlich geplant und dann auch umgesetzt zu werden.
4. Die eigenen Stärken einbringen
Wenn Sie jeden Tag die Gelegenheit haben, Ihre Stärken einzubringen, macht Ihre Arbeit für Sie Sinn. Sie erleben Flow und quälen sich nicht nur irgendwie durch. Sie brauchen eine Arbeit, die zu Ihnen passt, sonst kündigen Sie innerlich, werden von der Arbeit krank und Ihr Privatleben leidet merklich darunter. Suchen Sie sich deshalb Möglichkeiten, sich auszuprobieren, Ihre Stärken kennenzulernen und Ihrem Flow zu folgen. Arbeit macht nicht immer Spaß.
5. Nebenwirkungen bedenken
Erstaunlich viele Menschen wundern sich über die Doppelarbeit in ihrem Betrieb. Hätten sich die Kollegen mehr untereinander abgesprochen, hätte man selbst viel Zeit gespart, besser Hand in Hand gearbeitet und wäre schneller ans Ziel gekommen. Wie oft behindern wir uns gegenseitig, wenn wir zu wenig kommunizieren, von Selbstverständlichkeiten ausgehen, die keine sind und Ziele nicht synchronisieren oder harmonisieren.
Deshalb: Bedenken Sie, wer von Ihrer Arbeit „betroffen“ ist und sprechen Sie offen mit der Person, um den Fluss leichter zu machen. Reden Sie mit den Leuten, die Ihnen Aufgaben geben oder Vorprojekte bearbeiten, ob sich ein alternativer Weg nicht besser anlassen würde. Beachten Sie immer auch den Nutzen für Ihre Kollegen und welche Wirkungen Ihre Arbeit auf andere hat.
6. Prioritäten setzen – das Wenigste ist wirklich essentiell
Es ist eine Binsenweisheit. Wer diese Selbstverständlichkeit allerdings beherzigt, sortiert Aufgaben in der richtigen Reihenfolge und macht es genau richtig. Diese Prioritäten werden dann wichtig, wenn von allen Seiten neue Aufgaben kurzfristig eingeschoben werden. Dann ist es wichtig, sich zu entscheiden, welche Aufgabe mehr Wert (Mehrwert) hat.
Zum Abschluß noch ein guter Rat: Immer mit der Ruhe!
Die Beschleunigung ergreift uns wie ein Naturphänomen. Immer erreichbar sein, nichts verpassen, weder auf der Autobahn, im Flugzeug, im Kino, im Büro, noch auf der Toilette. Und wenn dann noch das Handy piept, hat man dafür eh keine Zeit, oder? Die Technik unserer Zeit ist durch ständige Verbesserungen geprägt. So wird zwar das Rad nicht neu erfunden, allerdings dreht sich das Rad immer schneller. Sinn und Zweck des Ganzen ist die Zeitersparnis, denn heutzutage zählt die Schnelligkeit zu den Lebensadern eines Unternehmens. Time-to-Market lautet in diesem Fall das Zauberwort – time is money ist die Formel dazu.
Doch nur so funktioniert der Markt. Jeder Zeitsparende soll individuell bedient werden. Auf diese Weise können die Zeiger der Uhr für jeden Einzelnen von uns zurückgedreht werden. Schnell, kurz und bündig und trotzdem allumfassend informiert werden, das fordert heutzutage der Schnellkonsument. Nachrichten und Beiträge müssen kompakt fokussiert sein, ob mit Kästen oder Grafiken spielt keine Rolle. Hauptsache per Eilexpress! Ob dabei die Informationstiefe auf der Strecke bleibt, sei erst Mal dahingestellt.
Natürlich hat der Spruch „Lebe schnell, stirb jung“ in seiner Gnadenlosigkeit schon etwas für sich. Doch wer ständig forciert, wer immer schnell ist, um nichts und niemand zu verpassen, der übersieht leicht das Kleingedruckte im Leben. Und so heißt es bei John Steinbeck: „Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will.“ Das will heißen, nur mit Muße genießt man sein Leben, wird relaxter und behält den Überblick. Gut Ding will also Weile haben.