6 – Von  Bach nach Elbigenalp, 3 km, ca. 1h leichter Wanderweg  +16/-40hm, weiter bis Häselgehr, 7 km, ca. 3 h, +137/-173hm.
Von Bach bis Häselgehr, 10 km

Bach nach Elbigenalp
H
eute haben wir etwa die Hälfte unserer Tour über den Lechweg fasst geschafft. Es ist die 6 Etappe und sie führt uns unmittelbar am Lechufer entlang von Bach nach Elbigenalp. 3 Kilometer werden wir auf dem leichten Wanderweg unterwegs sein. Und es beginnt alles, wie immer in den letzten Tagen, nach einem leckeren Frühstück und zwei tassen Kaffee für mich, mit der Busfahrt zum Einstiegspunkt in Bach. Heute laufen meine Frau und ich zwei Etappen: eine Kurze mit 3 km und eine Längere mit 7 km. Also, auf geht’s, wir schaffen das!

Elbigenalp ist geografisch das Zentrum des Lechtals und liegt in der Mitte zwischen Reutte und Lech am Arlberg. Es ist das Dorf der Königin Marie, Mutter von Bayerns König Ludwig II., die hier viel Zeit verbrachte. Elbigenalp –  Geburtsort der legendären Geierwally Anna Stainer-Knittel und Hochburg der Schnitzkunst.  Im Restaurant »Zur Geierwally« sind Ausstellungsstücke über das Leben der Anna Stainer-Knittel zu sehen. Eine Besichtigung wert ist auch die Pfarrkirche St. Nikolaus mit ihren reichen Kunstschätzen.

Aus dem Prospekt: Sie hat es nicht verdient, für alle Ewigkeit ausschließlich als die Geierwally bekannt zu sein, als das mutige Tiroler Bauernmädchen, das einmal an einem Seil hängend in einer gefährlichen Felswand einen Adlerhorst ausnahm, weil sich keiner der Männer des Dorfes dazu getraut hatte. Anna Stainer-Knittel (1841-1915), in Elbigenalp im Lechtal (Tirol) geboren, war viel mehr als das, viel mehr als die Hauptdarstellerin in einem kitschigen Hei­mat­film. Sie war eine Versinnbildlichung dessen, was man durch Fleiß und Willen erreichen kann, ein frühes Beispiel für Frauenemanzipation. Die „Geierwally“ – allein unter diesem Name ist sie heute noch bekannt – war die erste weibliche Schü­lerin in die Kunstakademie in München und später eine erfolgreiche Porträt- und Blumenmalerin.geierwally

Unmittelbar daneben befindet sich die älteste Kapelle im Tal, die Martinskapelle mit dem Beinhaus. Hier sehen Sie den Totentanz von Johann Anton Falger, der sich den Füssener Totentanz in der Annakapelle zum Vorbild nahm – unbedingt anschauen, es ist die Zeit wert.

Elbigenalb nach Häselgehr
Dann folgt der zweite, 7 km lange Teil, unserer Etappe. Vom Ortszentrum Elbigenalp geht es zurück an den Lech. Der Lechweg führt zunächst direkt am Fluss entlang. Bei Köglen überqueren wir die Lechtaler Landesstraße und wandern auf Forst und Waldwegen an einem Abschnitt mit wunderbarem Panoramablick. Auf der Höhe von Grießau überqueren wir wieder die Straße und wandern auf einem Feldweg zunächst durch einen kleinen Auwald und anschließend immer am Lech entlang bis Häselgehr.

Im Ort angekommen wartet die Pfarrkirche St. Martin mit einer Seltenheit auf: Sie ist im reinsten Nazarenerstil gestaltet. Die Wände des Kirchenschiffs sind zum Teil mit Messingblech überzogen. In diese Blechtafeln wurden die Konturen Heiliger eingelassen und farbig übermalt – auch das ist des Anschauens wert.

So, die 6. Etappe ist rum, 10 km entlang des Lech. Toll! Morgen geht es in die 7.Etappe von Häselgehr über Elmen nach Vorderhornbach. Jetzt aber wird erstmal ausgeruht. Ich habe so richtig Lust auf ein riesig großes Eis und eine Tasse Kaffee. Bis morgen!