10 – Von   Weißenbach nach Wängle, 9km, ca. 3-3,5h, leichter Wanderweg  +173/-119hm

Bin ich gestern doch noch den Berg rauf gelaufen – so etwa 3 km bei einer Steigung von ca. 15%. War anstrengend und Klasse. So aber bin ich heute Morgen auch ganz schön geschafft.

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Immer den Berg rauf und über die Hängebrücke.

Aber, kein herum zicken, es geht heute von Weißenbach nach Wängle. Gestartet wird im Ortszentrum. Von hier aus führt der Lechweg zurück an den Fluss und zum Ausgang der Rotlechschlucht.20160713_101228

Es regnet heute und so kommt richtig viel Wasser aus Schlucht. Der Lech schwillt bedrohlich an. Es geht nach Rieden. In diesem Weiler liegt der Gasthof Kreuz mit 250 Jahre Tradition in Tiroler Gastlichkeit. Besonders einladend zeigt sich der Gastgarten, aber leider nicht heute im Regen.

Man hat zwei Wegvarianten zur Wahl, um nach Reutte zu gelangen. Über den Klausenwald kommen Sie hinauf auf die Ruine Ehrenberg, die highline179 – die höchste Hängebrücke der Welt im Tibet-Stil – und die Festung Schlosskopf. Dort erwartet Sie ein einzigartiges Panorama. Die Burgenwelt Ehrenberg zeugt von zweitausend Jahren europäischer Geschichte. Der Abstieg erfolgt in Richtung Ehenbichl.

Wir folgen heute dem markierten Weg am Lechufer entlang bis nach Ehenbichl. Heute gibt es keine Ritter. Auf dieser Strecke wandern wir entlang der Geschiebefalle Hornberg  – Kosten 6,9 Millionen Euro.Geschiebefalle

Info: Durch die Verringerung des Gefälles (von 0,5% auf 0,3 % ) lässt der Lech im Talkessel von Reutte viel seines mitgeführten Schotters im Flussbett „fallen“. Dadurch wird das Abflussprofil verkleinert, menschliche Siedlungen sind hier unmittelbar gefährdet. Es wurde ein Projekt ausgearbeitet, bei dem die Verbauungsstrecke des Lechs im Bereich Höfen für eine kontrollierte Geschiebeablagerung und –entnahme umgebaut werden soll.

50% des Geschiebes werden beim bettbildenden Abfluss (147m³/s) und 80% bei einem hundertjährigen Hochwasserereignis (990 m³/s) in einem eigens dafür vorgesehenen Gerinneabschnitt, der Geschiebefalle, abgelagert werden. Gleichzeitig wird in diesem Bereih, parallel zum Geschiebeablagerungsbecken, ein neuer Flussabschnitt errichtet. Dieses neue Gerinne, die Mittelwasserrinne, sorgt für den weiterhin notwendigen, aber reduzierten Geschiebetransport in die Unterliegerstrecke und umgeht den durch die Geschiebebewirtschaftung ökologisch beeinträchtigen Bereich der Geschiebeentnahme. Damit bleibt die ökologische Durchgängigkeit des Fließgewässers erhalten, gleichzeitig ist diese Mittelwasserrinne ein neugeschaffener Lebensraum.

Auf der Höhe von Ehenbichl entfernt sich dann der Lechweg vom Fluss. Höfen und Wängle sind bald erreicht. Hier ist Schluss für uns heute, die 10. Etappe ist sozusagen gelaufen. Schon jetzt, mit Blick auf die noch fehlenden zwei Etappen, kommt etwas Wehmut auf. Der „Letzte Wilde“ hat uns in den vergangenen Tagen stark beeinflusst.