12 – Von Pflach nach Füssen, 15 km, ca. 5h, +722/-760hm
Die letzte Etappe, die letzten Kilometer. Doch wir haben uns entschlossen heute nicht die komplette Tour zu gehen – fast kein Lech, nur Berg – vielleicht liegt die Entscheidung ja daran? Wir werden von Holzgau mit dem PKW zum Alpsee-Pindaplatz fahren, dort parken und ca. 7 km/etwa 3h zum Lechfall laufen.
Vom Parkplatz geht es oberhalb des Schwansees über den Alpenrosenweg zum Kalvarienberg. Da geht es zum Schluß der Tage noch einmal richtig hoch. So erklimmen wir den letzten Anstieg des Lechweg. Der Blick entlohnt für die Mühen: Über die Dächer von Füssen hinweg reicht die Sicht weit ins Alpenvorland mit seinen vielen Seen oder zurück zu den Königsschlössern. Der Abstieg vom Kalvarienberg gaht dann an einigen Kreuzwegstationen und einer Kreuzigungsgruppe mit Kapelle vorbei und endet direkt beim Maxsteg am Lechfall. Hier hat alles ein Ende.
Rund 125 Kilometer in 12 Etappen. Es begann am 4 Juni auf 1793 Meter an der Lechquelle und eindrucksvolle und abwechlungsreiche Tage auf dem Lechweg folgten. Das alles liegt jetzt hinter uns. An die Anstrengungen von 125 Kilometern bergauf und bergab denken wir jetzt nicht mehr. So leicht aber war der „leichte Fernwanderweg“ auch wieder nicht, dafür wurden wir jeden Tag mit unzähligen Eindrücken in einer faszinierenden Berg- und Flusslandschaft belohnt. Vielleicht wäre jetzt der Jakobsweg in Spanien auch eine Aufgabe. Aber das ist erst einmal eine andere Geschichte
Ein wenig denke ich auch an meine zwei Trailrunning-Touren in den letzten beiden Wochen. Beispielsweise die Jöchelspitze. Ganz rauf, das habe ich mir nicht zugetraut. Aber bis zur Bergstation der Jöchlspitzbahn, das war für mich schon wahnsinnig. Also das Lechtal hat auch beim Trailrun super viel Spaß gemacht!
Was liegt nun an: Es geht zurück nach Holzgau. Wir haben noch einen Tage zum Entspannen, am Sonntag den 17. Juni ist dann die Rückfahrt geplant.
Info: Der Lech war immer schon eine der Lebensadern Füssens. Im Mittelalter transportierten die Füssener Lechflößer Holz und Handelswaren flussabwärts zur Donau. Unterhalb der Altstadt und am gegenüberliegenden Südufer lagen in dieser Zeit die Floßländen, an denen die Floße zusammengefügt wurden und die mit Wasserkraft betriebenen Mühlen der Stadt standen.
Heute nutz die Region um Füssen der Lech in erster Linie zur Energiegewinnung. Der 1954 nördlich von Füssen erstmals aufgestaute Forggensee dient als Kopfspeicher für die lechabwärts gelegene Kraftwerkstreppe. Der See reguliert den Wasserdurchfluss. Unregulierte Flussabschnitte mit einer artenreichen Auwaldflora und –fauna sind heute neben der Litzauer Schleife bei Burggen vor allem im Tiroler Lechtal entdecken. Dort hat der Lech sich seinen Wildflusscharakter bewahrt.
Am Lechfall ergießt sich der Lech über eine im 18. Jahrhundert angelegte Staustufe in eine enge Klamm, bevor er unterhalb der Engstelle in einem breiten Bett an Füssen vorbei fließt. Eindrucksvolle Hochwassermarken am westlichen Ufer dokumentieren die Kraft, die der Fluss vor allem nach dem Beginn der Schneeschmelze in den Frühsommermonaten entwickelt.
Ein paar Meter nördlich vom Maxsteg führt vom Parkplatz am Ostufer ein kleiner Pfad auf den Uferfelsen zum „Magnustritt“. Hier soll der heilige Magnus (St. Mang), der Apostel des Allgäus und Gründer der ersten christlichen Zelle auf Füssener Boden, auf der Flucht mit einem gewaltigen Satz über den Lech gesprungen sein. Die Magnussage lokalisiert einige ovale Vertiefungen im Uferfelsen als Absprungstelle. Am gegenüberliegenden Ufer finden Sie die Büste des bayerischen Königs Maximilian II. in den Felsen eingelassen. Nach dem Vater Ludwigs II. ist der Maxsteg benannt. Der Steg überspannt den Lechfall und bietet den besten Blick in die Klamm. 