Das Cartoon-Center-Cuxhaven (cartulli) zeichnete im Rahmen der Tour de France, und der Tour de France Femmes, jeden Tag, zu jeder Etappe, einem Cartoon – insgesamt 33 Zeichnungen.

Hier das Ergebnis, die 15 Besten Zeichnungen, noch einmal für Sie zusammengestellt. Danke, das ihr so eifrig rein geschaut habt.

01.07.2023 | 01. Etappe Bilbao – Bilbao (182 km)

Der Auftakt der Tour de France 2023 konnte sich sehen lassen. Mit Start und Ziel in Bilbao bekam der Zuschauer genau das, was er erwartete: eine wellige Etappe. Kein Zeitfahrer wird sich das erste Gelbe Trikot überstreifen dürfen und auch kein klassischer Sprinter. Denn auf den letzten 50 Kilometern gilt es mit dem Col de Morga, der Cote de Vivero und der Cote de Pike gleich drei Anstiege zu bewältigen. Und das schlimme daran: Sie werden immer steiler. Nur ein Puncheur kann heute gewinnen.

06.07.2023 | 06. Etappe Tarbes – Cauterets-Cambasque (145 km)

Bergankunft! Schon am sechsten Tag der Tour de France 2023 könnte es für den ein oder anderen Klassementfahrer eng werden. Wer keine gute Frühform hat, darf keinen schlechten Tag erwischen. Der Col d’Aspin und der Col du Tourmalet sind zwei echte Schwergewichte. In der langen Abfahrt jedoch dürften einige abgehängte Fahrer wieder in die Favoritengruppe hineinrollen. Und ob der Schlussanstieg dann ausreichen wird, um große Abstände zu provozieren? Vermutlich nicht. Denn mit einer Länge von 16 Kilometern ist er zwar ordentlich lang, aber mit nur 5,4 Prozent im Durchschnitt nicht wirklich steil genug. Es ist wahrscheinlich, dass auch heute wieder ein Ausreißer jubeln darf.

07.07.2023 | 07. Etappe – Mont-de-Marsan – Bordeaux (170 km)

Durchatmen für die Favoriten und ihre Teams, die an den Tagen zuvor hart arbeiten mussten und in ihrer Konzentration extrem gefordert waren. Sie alle bekommen gewissermaßen einen Tag Pause, denn der Abschnitt zwischen Mont-de-Marsan und Bordeaux ist brettflach und der einzige Tagesabschnitt der diesjährigen Tour, bei dem weniger als 1.000 Höhenmeter zu absolvieren sind. Es wird sicherlich eine Ausreißergruppe kleinerer Teams davongelassen, vielleicht sind ein paar Sprinter dabei, die den Kampf um das Grüne Trikot ausfechten wollen. Die könnten sich nach 88 Kilometern in Grignols einen ersten richtungsweisenden Kampf beim Zwischensprint liefern, ehe 80 Kilometer später in Bordeaux der Sprint Royale zu erwarten ist.

08.07.2023 | 08. Etappe – Libourne – Limoges (200,7 km)

Die achte Etappe der Tour de France 2023 kann als tricky bezeichnet werden. Die drei Bergwertungen werden in der zweiten Rennhälfte absolviert und auch abseits dieser Bergpreise geht es gegen Ende des Teilstück stets auf und ab. Reine Sprinter werden hier ihre Probleme bekommen. Daher bietet sich heute nicht nur die Chance für eine erfolgreiche Fluchtgruppe, sondern auch für diejenigen Sprinter, die ganz gut über die Hügel kommen. Der Sprinter, der am Vortag in Bordeaux triumphierte, wird voller Freude und Emotionen am 8. Juli zum Frühstück gehen, denn er hat sein Soll ja gewissermaßen schon erfüllt. Jetzt sind seine Konkurrenten gefordert, denn auch die 8. Etappe ist eine Herausforderung für die schnellen Leute und ihre Teams.

Rund 200 Kilometer durch die Dordogne sind ohne nennenswerte Kletterpartien zu absolvieren, lediglich auf der Hälfte der Strecke muss die Stufe in den Nationalpark Perigord-Limousin genommen werden, der ein wunderschönes Panorama und tolle TV-Bilder liefern wird. Der Schluss-Sprint geht bergauf, es wird also mutmaßlich ein anderer Sprinter-Typ als jener vom Vortag gewinnen können.

09.07.2023 | 09. Etappe – Saint-Léonard-de-Noblat – Puy de Dôme (182,4 km)

Vor dem ersten Ruhetag der Rundfahrt bietet uns die Tour de France 2023 ein echtes Highlight. Im französischen Zentralmassiv geht es den Vulkan Puy de Dôme hinauf. Hier hat die Frankreich-Rundfahrt schon einige Geschichten geschrieben. In diesem Jahr könnten weitere hinzu kommen. Denn vor dem ersten Ruhetag könnte der ein oder andere auf waghalsige Ideen kommen. Klar ist: Hier wird nur ein Top-Bergfahrer gewinnen können. Dieser Sonntag wird ein Radsport-Feiertag in Frankreich, denn der gesamte Tagesabschnitt ist zugeschnitten auf das große Finale: die Kletterpartie auf den Puy de Dôme, den bekanntesten Vulkan in der Auvergne kurz hinter Clermont-Ferrand.

Für die Radler aus der Gegend ist der steile Berg ein Mythos – er ist Unesco-Weltkulturerbe, liegt in einem Natur-Schutzgebiet, das einige Jahre nur mit einer Bahn zu erreichen war. Mittlerweile gibt es eine gut asphaltierte Straße, die sich rund 13 Kilometer lang um den Berg aus Trachitgestein windet. Um die Natur zu schützen, werden weder alle Begleitfahrzeuge noch Presse und VIPs per Auto hinauf dürfen, die letzten vier Kilometer sind sogar für Zuschauer gesperrt. Alle Infrastruktur der Organisatoren wurde ins Tal verlegt.

Rein sportlich wird der Schlussanstieg hammerhart: 4,5 Kilometer mit zwölf Prozent Steigung. Dieses Finale schreit regelrecht nach einem Zweikampf der großen Favoriten Vingegaard und Pogacar.

13.07.2023 | 12. Etappe Roanne – Belleville-en-Beaujolais (168,6 km)

Am 13. Juli wird bei der Tour de France 2023 ein Ausreißer jubeln. Denn das zwölfte Teilstück führt die Profis über fünf Bergwertungen, die für die Klassementfahrer vermutlich zu leicht sind. Die Weinberge des Beaujolais rufen, mal sehen was die Fahrer heute in ihren Flaschen haben. Die drei Berge in der zweiten Rennhälfte sind allesamt nur knapp über fünf Kilometer lang und zwischen sechs und acht Prozent steil. Da es nach dem letzten Gipfel auch noch über 25 Kilometer bis ins Ziel sind, wird sich keiner der Klassementfahrer aus der Deckung wagen.

15.07.2023 | 14. Etappe  Annemasse – Morzine Les Portes du Soleil (151,8 km)

Die heutige Etappe ist gnadenlos. Wer sich auf Grund einer Krankheit schlecht fühlt oder wer nach zwei Wochen Tortur einfach mit seinen Kräften am Ende ist, der wird das Zeitlimit heute verfehlen. Denn das 14. Teilstück der Tour de France 2023 ist mit fünf Bergwertungen nicht nur bretthart, sondern mit nur etwas mehr als 150 Kilometern auch eher kurz. Die Anstiege werden in die Beine gehen, besonders die abschließende Passhöhe hinauf auf den Col de Joux Plane über rund 11,5 Kilometer mit durchschnittlich 8,5 Prozent Steigung wird alles von den Fahrern fordern. Und danach ist es nicht zu Ende: Es folgt eine gefährliche Abfahrt hinunter nach Morzine, auf der man nicht mehr viel gewinnen, aber umso mehr verlieren kann. Eine Ausreißergruppe, die sich im profilierten Gelände schon sehr früh bilden kann, wird womöglich den Sieger des Tages stellen. Wie hart der Tag werden könnte, belegen bloße Zahlen: An diesem Samstag sind allein über 4.200 Höhenmeter zu bewältigen. Außerdem geht es direkt von Beginn an bergauf. Es gibt fast keinen flachen Kilometer, was die Chancen einer erfolgreichen Ausreißergruppe stark erhöht. Attacken der Favoriten wird es jedoch erst im letzten Anstieg geben, da der Wind nach dem vorletzten Berg eine Solo-Flucht zu riskant erscheinen lässt.

Die 14. Etappe  Annemasse – Morzine Les Portes du Soleil (151,8 km) – kurz vor dem Gipfel des Col de Joux Plane, als zwei Motorradfahrer in das Rennen eingriffen.

Tour de France-Fahrer müssen nicht nur an ihre Konkurrenz und den Straßenbelag denken: Wie die Motorrad-Blockade von Superstar Pogacar zeigt, können auch ganz andere Hindernisse auftreten. Der Vorfall: Pogacar attackierte Titelverteidiger Jonas Vingegaard etwa 500 Meter vor der Passhöhe des Col de Joux Plane, musste nur wenige Meter später in dem steilen Anstieg bremsen. Ein Fotografen- und ein TV-Motorrad fuhren nebeneinander und blockierten die Straße. Pogacar räumte im Ziel in Morzine ein, dass ihm dadurch im Sprint um die Bonussekunden am Gipfel die Kraft gefehlt habe. So holte Vingegaard drei Sekunden mehr als der Gesamtzweite.

Die Strafe: Sowohl die beiden Motorradfahrer als auch der Kameramann und der Fotograf dürfen nicht an der 15. Etappe am Sonntag nach Saint-Gervais am Mont Blanc teilnehmen. Zudem wurden beide Crews mit einer Geldstrafe von 500 Schweizer Franken (rund 515 Euro) belegt. Laut Reglement sind insbesondere Motorradfahrer angehalten, immer genügend Abstand zu den Fahrern zu halten.

23.07.2023 | 21. Etappe Saint-Quentin-en-Yvelines – Paris Champs-Élysées (115,1 km)

Der letzte Tag der Tour 2023 soll schon einmal auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr hinweisen. Gestartet wird die Tour d’Honneur, auf der traditionell nicht mehr der Gesamtführende angegriffen wird, am Velodrome National, wo 2024 die Bahnwettbewerbe stattfinden sollen. Die Entscheidun, für den Gesamtsieg der Tour de France 2023, fiel auf der 16. und 17. Etappe: Nach einem furiosen Ritt beim Zeitfahren sowie dem Einbruch von Tadej Pogačar auf der Königsetappe konnte sich Jonas Vingegaard bei der Tour de France 2023 zum zweiten Mal den Gesamtsieg sichern

Dann geht es ins Departement Yvelines, auf dessen Straßen nächstes Jahr die Straßenrennen der Spiele durchgeführt werden. Und dann: ab nach Paris, auf die Schlussrunden der Champs-Élysées. Wo die Sprinter noch einmal alles geben werden.

Traditionell wird hier der Sieger im Gelben Trikot geehrt. Doch es geht noch um das Grüne Trikot und den Etappensieg. Im Sprint Royal darf sich vielleicht ein Fahrer sogar über beides freuen.

…und dann ist es GESCHAFFT!

Tour de France Femmes

1. Etappe | 23. Juli | Clermont-Ferrand – Clermont-Ferrand | 123,8 km

Der Eröffnungsetappe beginnt und endet in Clermont-Ferrand und wird, geht es nach dem Wunsch von Tour-Direktorion Marion Rousse, eine Angelegenheit für eine Puncheuse werden. Diese müsste dann spätestens rund zehn Kilometer vor dem Ziel an der Côte de la Route de Champiot angreifen sowie absetzen können, und sich in Folge auf dem kurvigen Stadtkurs gegenüber den Verfolgerinnen behaupten zu können.

4. Etappe | 26. Juli | Cahors – Rodez | 177,1 km

Die mit 177,1 Kilometern längste Etappe diese Tour de France Femmes wird den Top-Sprinterinnen keine Chance auf einen Sieg offerieren. Zu schwer ist das Finale, das rund 35 Kilometer vor dem Ziel in Rodez eröffnet wird. In kurzer Abfolge stellen sich mit Côte de Colombiers (6,5 km bei 2,2 %), Côte de Moyrazès (4,6 km bei 5,5%), Côte de Lavernhe (2,2 km bei 7,1%) und Côte Saint-Pierre (570 m bei 10,1%) gleich vier Anstiege in den Weg. Allesamt ideal, um Attacken zu lancieren und eine gemeinsame oder Solo-Flucht zu initiieren. Es wird also ein furioses Feuerwerk in der letzten Dreiviertelstunde des Rennens erwartet.

8. Etappe | 30. Juli | Pau – Pau (EZF) | 22,6 km

Demi Vollering (SD Worx) hat die zweite Ausgabe der Tour de France Femmes gewonnen. Im abschließenden Zeitfahren über 22 Kilometer in Pau landete sie zwar zehn Sekunden hinter Teamkollegin Marlen Reusser auf Rang zwei, in der Gesamtwertung reicht es jedoch mit 3:03 Minuten Vorsprung auf Lotte Kopecky für den großen Coup. Annemiek van Vleuten verlor im letzten Karriererennen das Podest.

Danke, das ihr, während der Tour de France, so eifrig ein geschaut habt.