Es ist das schmutzigste Sportspektakel südlich von Hammerfest – und nebenbei eines der erfolgreichsten Benefiz-Events der Republik: Seit 2004 treffen sich Wattsportler aus aller Herren Länder bei der Wattolümpiade im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel, um im knietiefen Elbschlick in traditionellen Küstensportarten die Besten der Besten zu ermitteln..

Ob beim Wattfußball, Watthandball, Wolliball oder Schlickschlittenrennen: Nicht etwa das Gewinnen steht bei der Wattolümpiade im Vordergrund, sondern der Spaß am Schmutzigmachen unter Wettkampfbedingungen. „Im Watt sein ist alles“ heißt das olümpische Motto nicht ohne Grund. Ein buntes Rahmenprogramm mit viel Musik und Mitmachaktionen sorgt auch abseits der Wattkampfflächen für ein kurzweiliges Vergnügen und macht die Wattolümpiade zu einem beliebten Ziel für Nordsee-Urlauber und Ausflügler.
Die gesamte Wattolümpiade dauert etwa vier Stunden, in denen die Tiden das Spielfeld freilegen.Die Zahl der Athleten ist begrenzt. Die Athleten kommen aus der Region, regelmäßige Teilnehmer aber auch aus Italien, Dänemark, Belgien und Tschechien.

In den Teamdisziplinen kommt es zu mehreren Veranstaltungen, bei denen konventionelle Sportarten an das Watt angepasst werden. Dies sind Fußball, Handball und Volleyball (Wolliball). Darüber hinaus gibt es noch ein Schlickschlitten-Rennen und den Aal-Staffellauf, bei dem der Staffelstab durch einen mit gekochtem Reis gefüllten Fahrradschlauch ersetzt wird. Ein kleiner Vibrator am Kopf versetzt den Schlauch während des Laufs in Schwingungen. Neben Preisen für die erfolgreichsten Sportler werden auch die besten Kostüme oder die lustigste Mannschaft prämiert.
Zur Folklore der Veranstaltung gehört es, zahlreiche Begriffe zu „verwatten“. So sprechen die Veranstalter von „Wattleten“, dem „Wattkampfleiter“, wünschen sich „dreckigen Sport“ etc. Der derzeitige Wattkampfleiter ist der Brunsbütteler Landtagsabgeordnete Oliver Kumbartzky, Organisationschef ist seit vielen Jahren Michael Behrendt.
