Haben Sie Lust darauf, hier entlang zu fahren? Die gefährlichsten Straßen der Welt. Die Strecken sind kurvenreich und in miserablem Zustand. Abseits wartet der Abgrund.
Bolivien: Von La Paz nach Coroico führt die nördliche Yungas-Straße, der „Camino de la Muerte“ (Todesweg). Wer hier fährt, muss etwa 4000 Höhenmeter überwinden – und den inneren Schweinehund. Denn die rund 60 Kilometer lange Strecke hat es in sich: Laut Statistik sterben hier im Jahr mehrere hundert Menschen. Eigentlich ist sie wegen der Unfallgefahr einspurig, mit Gegenverkehr muss man dennoch immer rechnen. Dann wird es heikel, Leitplanken gibt es nicht. Wer von der Straße abkommt, fällt in 400-500 Meter tiefe Schluchten.
Auch im Taihang-Gebirge (China) kommt so mancher Autofahrer ins Schwitzen. Der 1200 Meter lange Guoliang-Tunnel in China ist nichts für Autofahrer mit Platzangst: nur fünf Meter hoch, vier Meter breit, keine Beleuchtung. Die Bewohner des gleichnamigen Dorfes meißelten den Tunnel zwischen 1972 und 1977 in Handarbeit in den Felsen.
Die 60 Kilometer lange Sichuan-Tibet- Straße wird auch Todeslinie genannt. Steile Felswände auf der einen, ein reißender Fluss auf der anderen Seite. Es herrscht ständige Erdbebengefahr.
365 Serpentinen über den Aconcagua, mit 6959 Meter der höchste Berg außerhalb Asiens. Wer die „Los Caracoles“ befährt, sollte schwindelfrei sein
Die „Hindustan-Tibet Road“ schlängelt sich von Kathmandu vorbei an tiefen Schluchten und hoch gelegenen Bergdörfern durch die Felsen des Karakorum-Gebirges nach Tibet. Hier sind Leitplanken Fehlanzeige.
Der „Que Er Shang“-Pass verbindet China und Tibet. Außer spektakulären Landschaften in rund 6000 Meter Höhe bietet er vor allem spektakuläre Straßenverhältnisse. Da bleibt dem europäischen Durchschnittsfahrer glatt die Luft weg
Die „Skippers Canyon Road“ in Neuseeland: Auf der steilen, direkt an Felswänden gebauten Straße gibt es keine Begrenzungen. Sie ist nur teilweise asphaltiert, ein Großteil ist Schotterpiste. Mietfahrzeuge dürfen hier nicht fahren, weil den Versicherungen das Risiko zu hoch ist.
Die „Tibbett-Contwoyto-Road“ führt über Dutzende gefrorener Seen. Die 600 Kilometer lange Ice-Road wird hauptsächlich von Truckern genutzt. Und alles, was sie und ihre tonnenschweren Trucks von einem kalten Wassergrab trennt, ist eine Schicht Eis. Der Job erlaubt keine Fehler. Ein Fahrfehler kann das Eis brechen lassen – was gelegentlich vorkommt.
Fazit: Das Autofahren kann heutzutage mit viel Ärger verbunden sein. Doch es hat auch seine schönen Seiten. So ist z.B. das Dösen am Lenkrad, überall auf der Welt, aber besonders auf diesen beschriebenen Straßen, das bewährteste Mittel gegen das Altern. Und das ist nicht zu verachten, in einer Zeit, in der die Renten derart unsicher sind. Da kann man nur noch mit folgender Aussage reagieren: „Wenn du Angst hast, Mädchen, dann mach es wie ich: Schließ einfach die Augen.“
Allzeit Gute Fahrt!
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