Na. Festplatte formatiert, Dateien gelöscht, System abgestürzt, Drucker defekt? Computer sind doch auch nur Menschen!? Wobei wir beim Thema wären, oder uns sozusagen bereits mitten auf der Festplatte befinden.
Manchmal schäme ich mich schon, ich habe ein kleines Tablet und ein Smartphone, aber noch keinen Computer – ich lese Zeitung und sogar Bücher. Trotz alledem, jetzt habe ich auch einen und brauchte zum Kaufen gar nicht mal in den Computerfachhandel, sondern nur gleich um die Ecke zu meinem Lebensmittelhändler. Ganz einfach. Ich habe dann gleich auch etwas Käse, zwei Liter Milch, 100 g Salami und eine Pizza mitgenommen. So macht Einkaufen wirklich Spaß!
Komplettsysteme bei Penny, Notebooks bei Aldi, Monitore bei Lidl: Seit die großen Supermarktketten immer häufiger neben Fleisch, Käse und Obst auch Computersysteme anbieten und man die Druckerpatrone beim Tanken von 20 Liter Super bekommt (ein Traum würde wahr), ist der PC endlich zum Massenprodukt geworden.
Sicherlich ist der PC-Kauf beim Lebensmitteldiscounter ein zweischneidiges Schwert. Offensichtlich aber sehen die Verbraucher das mal wieder ganz anders. Erst morgen gibt es bei Aldi ein günstiges Tablet und dazu im Angebot Kuchen und/oder Schokolade zu Beruhigung, wenn es beim Computereinstieg mal nicht so richtig funktioniert.
Im Prinzip lassen sich Computer ja überall verkaufen, wenn nur der Preis stimmt. Selbst der Holzregal-Charme mancher Lebensmittelfilialen und die magere Beratung hält schon lange keinen Kunden mehr vom Kauf ab.
Neue Idee wären da denkbar wie, Computer an der Tankstelle mit Software aus der Datenzapfstelle – 100 MByte zu 1,20 €. Auch das gnadenlos günstige Frühjahrsangebot aus dem Möbelhaus mit dem Elch kommt bestimmt noch: der modulare Computerkit aus der unter 600-€-Klasse zum Selberbauen. Für geübte Kunden lässt sich der Rechner dann schon nach acht Stunden in Betrieb nehmen, vorausgesetzt der wichtige Innensechskantschlüssel liegt dem Paket bei.
Lassen wir uns einfach einmal überraschen, was die gerade laufende CeBIT 2016 in Hannover so bringt.
Und wenn Sie dann alle Angebote durchgerechnet haben und wirklich auf Kaufschau ausgegangen sind, haben Sie einen Rechner, dessen Leistung selbst ein mittleres Konstruktionsbüro nicht ausschöpfen kann. Mit solchen überqualifizierten
Helfern lässt sich wohl die Nockenwelle eines 12-Zylinder-Motors konstruieren, die Daten einer Arztpraxis verwalten oder auch eine Zeitung herausgeben. Aber um Himmelswillen, was sucht solch ein Rechner in Ihrem Wohnzimmer?
Computer hin, Computer her, das Ding ist nur das, was wir aus ihm machen. Und wenn es dann mal wieder ausfällt, dann brauchen wir halt wieder einmal einen Bleistift und ein Stück Papier und fühlen uns in die Pferdekutschenzeit zurückversetzt.
Dies sind dann die Augenblicke, in denen wir begreifen, wie schnell wir uns an das Neue gewöhnt haben, wie es zur Verständlichkeit geworden ist, den Computer an allen Ecken und Enden anzutreffen.
Einen guten Rat zum Abschluss: Stehen Sie zu Ihrem Computer, zu Ihrem Notebook, zu Ihrem Tablet, Ihrem PC. Er braucht Sie, gerade in der heutigen Zeit.
Fazit: Und wenn es dann doch einmal mit ihrem Computer nicht so funktioniert wie es soll – eine schöne heiße Tasse Kaffee und ein Stückchen Schokolade helfen Wunder.
Impressum: Verantwortlich 2016 Dipl.-Ing. Ullrich Höltkemeier – Die Storyfactory, Würzburg, Mail: ullrichhoe@gmail.com
Sehr gut erkannt und witzig geschrieben… Am besten die Sache mir IKEA… Oder der Tankstelle…
👍😊
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