Die Pioneering Spirit ist ein Arbeitsschiff für die Hubinstallation und Demontage von großen Offshore-Öl- und Gasplattformen und die Installation von Öl- und Gaspipelines. Hinsichtlich der Bruttotonnage, Breite und dem Deplacement handelt es sich hierbei um das größte jemals gebaute Schiff.

Was kann 15.000 ausgewachsene Elefanten heben und dabei auch noch schwimmen? Die Pioneering Spirit, das größte Arbeitsschiff der Welt! Dieses technische Meisterwerk ist nach Breite und Bruttoraumzahl das größte Fahrzeug, das überhaupt jemals gebaut wurde. 382 m lang, über 123 m breit, mit einem Tiefgang von bis zu 27 m.

referenz_schiff KTR

Die Arbeit dieses Kolosses: komplette Ölbohrplattformen aus dem Wasser zu wuchten und zur umweltschonenden Entsorgung an Land zu bringen. Gesamtgewicht dieser Schwerstlast: bis zu 73.000 Tonnen. Das sind mehr als 120 voll beladene Super-Airbus A380. Oder eben die oben erwähnten 15.000 ausgewachsenen Elefanten.

ktr_stop KTR 2

Um diese Schwerstarbeit zu verrichten, lassen Produkte von KTR, aus Rheine, in zahlreichen Hebesystemen an Bord die Muskeln spielen. Für die Seitwärtsbewegung der Hebebalken vertraut die Reederei auf die Stahllamellenkupplung RADEX®-N mit ihrer Wartungsfreiheit und hohen Verlagerungsfähigkeit. Im Antrieb der Winden arbeitet die durchschlagsichere Bolzenkupplung REVOLEX® KX-D 105. Und damit die Crew an Deck sicher ihren Job verrichten kann, stellt die KTR-STOP® S-35-F A-30 als Nothaltebremse der Winden bis zu 4000 Nm Bremsmoment bereit.

DCIM100MEDIADJI_0070.JPG

Die Pioneering Spirit (bis Anfang 2015 Pieter Schelte) ist ein Arbeitsschiff des Offshore-Dienstleisters Allseas. Der geplante Haupteinsatzzweck des Schiffes ist die Installation und die Demontage von sehr großen Bauteilen in der Offshore-Industrie. Mit ihrer Hubkapazität von bis zu 48.000 Tonnen wird sie in der Lage sein, selbst die schwersten Oberteile von Bohrinseln, die sogenannten „Integrierten Decks“, in einem Stück zu deinstallieren. In der Nordsee gibt es derzeit über 600 Bohrinseln, wobei der Großteil dieser Bohrinseln wegen Ablauf der Nutzungsdauer bis zum Jahr 2040 wieder abgebaut werden muss.

Der Eigner des Spezialschiffes hat das Schiff 2010 bei der koreanischen Daewoo Werft in Auftrag gegeben. Die Gesamtkosten des Projekt sollen nach unbestätigten Meldungenetwa drei Milliarden US-Dollar betragen. Im Januar 2015 kam der Neubau zur Endausrüstung von Korea nach Rotterdam.  Die Reederei hat das Schiff so konstruiert, dass es Förderplattformen, Bohrinseln und auch andere Bauwerke in einem Stück anheben kann. Dabei fährt das Doppelrumpfschiff unter die Plattform und hebt sie an.

Als Antrieb besitzt das Schiff zwölf Ruderpropeller des Typs Rolls-Royce 455 Azimuth Thruster mit jeweils 5500 Kilowatt Leistung. Diese Elektromotoren werden durch Energie versorgt, den neun MAN-Dieselgeneratoren erzeugen. Dabei handelt es sich um acht Motoren des Typs 20V32/44CR mit jeweils 11.200 Kilowatt und einen 9L32/44CR mit 5040 Kilowatt Leistung

Mit einer Vermessung von 40 3342 BRZ ist die „Pioneering Spirti“ fünf so groß wie die „Color Magic“ oder doppelt so groß wie die heute größten Containerschiffe der Welt. Nach einer Untersuchung der Reederei werde etliche der heute 600 Bohrinseln in der Nordsee bis 2040 zurückgebaut. Diese Aufgabe soll dann die „Pioneering Spirit“ übernehmen.

csm_referenz_schiff_02_949a2fef70 KTR 1

Der erste Einsatz war der im August 2016 durchgeführte Abbau der Produktionsplattform YME 9/2 in der Nordsee vor Norwegen und deren Abtransport nach Lutelandet. Die „Pioneering Spirit“ soll eine 13 500 Tonnen schwere Offshoreplattform aus dem norwegischen Ölfeld „Yme“ abbauen. Für diesen Zweck wurde das in Panama beheimatete Schiff mit gigantischen Hubgeräten versehen. Die zwölf bereits an Bord installierten Hubwerke haben bei Tests in den vergangenen Wochen Gewichte von bis zu 14 700 Tonnen gehoben.

Mai 2017: Nach Verlegung eines Teils der neuen Gaspipeline von Russland in die Türkei passierte die „Pioneering Spirit“ die Meerenge vor Istanbul. Der Bosporus wurde für mehrere Stunden für andere Frachtschiffe gesperrt. Baumannschaften verlegten seit Mai 2017 vom Schiff aus die erste Röhre der TurkStream-Pipeline durch das Schwarze Meer. Die Verlegung einer Röhre in der Tiefsee erreichte dabei Geschwindigkeiten von durchschnittlich vier Kilometern pro Tag, wie der russische Energieriese Gazprom mitteilt.