In Zeiten der Coronavirus-Pandemie mit Ausgangsbeschränkungen und Abstandsempfehlungen wirken Nudel- und Klopapier-Scherze fast schon wie von gestern. Längst sind neue Feindbilder entstanden. Hier meine Auswahl mit Augenzwinkern:
Der oder auch die Kampfjogger: Viele schildern Erlebnisse mit Joggern, die an ihnen vorbeipreschen und ohne jedes Problembewusstsein rumkeuchen. „Sie sind die SUVs unter den Fußgängern.“ Diese Kampfjogger schauten beim Laufen nicht nach links und rechts. Und so wird es eng auf Wegen und am Strand.
Die immer vorhandenen Jammerlappen: „…mit den Kindern ist es gerade schwierig. Tägliches Homeoffice plus Ersatzkita/Ersatzschule in einer Wohnung, das ist Stress“, so zönt es von überall her. Immer wieder auch jammer sie im Fernsehen. Liebe Leute heult leise. Es fehlt den meisten an wenig bis gar nichts, außer dass sie zu Hause sitzen müssen im Homeoffice. Im warmen Homeoffice, von dem viele vor Corona geträumt haben.
Kassenschlangentrottel: Das sind die schlimmsten. Anderthalb bis zwei Meter Abstand in der Schlange an der Supermarktkasse – hallo warum geht das nicht? Immer noch Fehlanzeige bei manchen. Und diese Abstandstrottel regen sich dann darüber auf, dass andere Leute in dieser Krise so dumm sind. Dabei bemerken sie nicht, dass der Abstand zur Person vor ihnen nur noch 30 Zentimeter beträgt.
Verschwörungstheoretiker bzw. Verleugner bze. Verharmloser: Sie posten bei Facebook oder leiten via WhatsApp weiter – ganz unschuldig tuend mit dem Kommentar „Spannende Sichtweise“, „Fundstück“ oder „Lesen und selbst entscheiden!“. Meist läuft es darauf hinaus, dass alle Virologen und natürlich die Medien verblendet sind außer einem bestimmten Außenseiter. Die Regierungen haben sich außerdem gegen ihre Bevölkerungen verschworen und wollen sie ruinieren.
Manche sehen in der Krise und dem Virus einen Weckruf für mehr Bescheidenheit oder Klimaschutz. Die Pandemie zu einer Rache der Natur oder gar Gottes oder einer Erweckungsbewegung umzudeuten und die Zeit danach utopisch aufzuladen, führt aber schnell zu politisch fragwürdigen Fantasien.
Denunziant oder Abschnittsbevolmächtigten: Man sieht sie auf dem Balkon, in der Schlange stehend, oder sie weisen Passanten beim Spazierengehen zurecht: „Das ist aber keine Kernfamilie“, „Dieser Abstand ist zu gering, ich rufe die Polizei“.
Ausgeprägte Vorsicht ist bei Menschen, die zu Risikogruppen gehören, durchaus verständlich. Dass diese Betroffenen argwöhnisch darüber wachen, dass ihre Mitmenschen sich an Abstandsregeln und Distanzgebote halten, ist nachvollziehbar. Doch bei einigen Zeitgenossen lösen die vom Staat als wiederentdeckter Obrigkeit verhängten Regeln und Verbote offenbar die niedersten Instinkte aus.
Ignoranten: Jetzt werden die Strände an Nord- und Osatsse wieder für alle geöffnet. Das ist der Zeitpunkt für den Ignoranten: „Ich bezahle hier Kurbeitag, da muss ich mich an nichts halten“. Schlimm, das immer noch nicht jeder weiß, was 1,50 Meter bedeuten.
In der Krisenzeit erkennt man den wahren Charakter der Menschen und vielleicht auch seines Nachbar. Da handelt so mancher Zeitgenosse nicht mehr Rational, sonder folgt lieber seinen Instinkten.
Trotz der schwierigen Corona-Zeit, bleiben sie gesund und halten sie sich fit.