Es war noch die Vor-Corona-Zeit als ich war für einige Tage mit meiner Frau im Allgäu im Urlaub war. Dort wollt ich auf den Nebelhorngipfel laufen. Tja, Tja , ich weiß, wieder so eine von meinen verrückten Ideen. Ich wollte die Strecke laufen, auf der einmal im Jahr der Nebelhorn-Berglauf veranstaltet wird. Der gehört zu den anspruchsvollsten Bergläufen in Deutschland. Die etwa 1400 Höhenmeter auf etwas mehr als 10km Wegstrecke sind zum Teil sehr steil.

Für den Weg zurück bot sich die Talfahrt mit der Nebelhornbahn an, Zurück laufen, das wollte ich dann doch nicht.

Auf Los geht’s los
Vom Parkplatz der Nebelhorn-Bahn auf das Nebelhorn (2.224 m), etwa 10 km und 1.405 Höhenmeter. Runde 2 km der Strecke sind flach, das heißt, auf gut 8 km geht es nur Bergauf – und wie! Hat es schon der 1. Anstieg zur Seealpe (1.280 m) in sich, ist jener im „Latschenhang“ hinauf zur Station Höfatsblick (1.932) etwas vom steilsten, was ich die letzten Jahre gelaufen – nein, besser ausgedrückt, flott gegangen bin. Laufen war hier nicht mehr möglich. Die letzten knapp 300 Höhenmeter, auf etwas weniger als 2 km Distanz, waren dann wieder „halbwegs normal“.

Am Starttag ging der erste Blick Richtung Nebelhorn: freie Sicht und die Gipfelstation spiegelte sich in der Sonne. Ich nahm das als gutes Zeichen für mein verrücktes Vorhaben auf den Nebelhorn-Gipfel zu laufen

Ich startete vom Parkplatz bei der Talstation der Nebelhornbahn, was im Hinblick auf die zurückzulegenden Höhenmeter keinen Unterschied macht und lediglich die Wegstrecke geringfügig verkürzt.  Es ging entlang der asphaltierten Bergstraße vom Schattenberg Skistadion über die Station Seealpe (1280m).

Während der ersten 2 km hatte ich noch die Illusion, es würde doch nicht so schlimm werden, es war noch recht flach und ich konnte das Stück zum Einlaufen nutzen. Die Illusion verflog aber schlagartig, als die erste Steigung kam. Erst versuchte ich noch zu laufen, aber es wurde ein gehen. Bloß nicht stehen bleiben!!!!

Bis hierher war die Strecke mit etwa 12% Steigung (wie ich später erfuhr) angenehm (12% angenehm??) zu laufen. Ab der Seealpe ging die Steigung dann spürbar zurück und man läuft weiter in das Tal hinein. Am Talschluss nimmt die Steigung im Latschenhang dann deutlich zu und überwindet auf etwa 2.5 km Wegstrecke um die 500 Höhenmeter. Jedesmal wenn ich dachte, das war jetzt aber bestimmt das steilste Stück der Strecke, kam es noch schlimmer.

Dieser Streckenabschnitt ist konditionell sehr anspruchsvoll zu laufen, da die Steigung meistens über 20% liegt und erst kurz vor der Station Höfatsblick (1932m) wieder zurückgeht (das war der Hammer).

Ab der Station Höfatsblick beginnt dann der schönste Teil des Laufs. Über einen Bergweg geht es hinauf zur Gipfelstation Nebelhorn (2220), die direkt unterhalb des Nebelhorn Gipfels liegt.

Angekommen bin ich, geschafft war ich, einen tollen Lauf hatte ich hinter mir, ohne Zeitdruck – Spaß hat es gemacht.