Ganze 72 Teams traten  mit ihren Elektrofahrzeugen beim 5. E-Cannonball an, einer Rallye der besonderen Art. Die Sieger der einzelnen Klassen punkteten nicht durch Geschwindigkeit, sondern durch Effizienz, Geschick und eine kluge Ladestrategie. Checkpoints mit speziellen Zusatzaufgaben, die auch Profis wie Lance David Arnold oder Drift-Künstler Lukas Meter vor Herausforderungen stellten, sorgten auf der gut 500 Kilometer langen Strecke für zusätzliche Spannung bei Teilnehmern und Zuschauern.

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Es war ein fantastisches Erlebnis, beim E-Cannonball dabei zu sein! Tolle Atmosphäre –und es hat uns nachhaltig beeindruckt, mit so vielen unterschiedlichen E-Mobilisten ins Gespräch zu kommen. Insbesondere die Zusatz-Challenges waren gut durchdacht, aber auch nicht einfach. Hier musste man sein ganzes Können einsetzen und es hat sich gezeigt, wer sein Fahrzeug wirklich einschätzen kann, so Kim Abbenhaus, mit Beifahrer Frank Schabert in der Gruppe 1 den Sieg mit nach Hause nahm.

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Und genau solche Herausforderungen bestimmen das Wesen des E-Cannonballs, es gewinnt das Team mit der effizientesten und durchdachtesten Fahr- und Lademethode. Mehr noch, auf der rund 500 Kilometer langen Strecke durch Schleswig-Holstein mit Start und Ziel in Hamburg mussten bestimmte Checkpoints mit durchaus kniffligen Zusatzaufgaben passiert werden, wo sich zeigte, wer sein Fahrzeug genau kennt. Im Ostsee-Örtchen Kalifornien galt es zum Beispiel, exakt zehn Meter mit seinem Elektrofahrzeug zu fahren.

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In Aalbek bei Neumünster wartete hingegen eine Lade-Challenge auf die Teilnehmer. An den dortigen Ladesäulen, die von IONITY betrieben werden, mussten die Teilnehmer nach einer Ladezeit von genau 90 Sekunden schätzen, wie viel Kilowatt Ladeleistung ihr Fahrzeug „getankt“ hat. Präzises Navigieren und Einparken verlangte der Parcours schließlich in der Ortschaft Welt ab. Jede Abweichung brachte Punkte, allerdings Strafpunkte. Die gab es übrigens auch aufs Konto, wenn andere Checkpoints nicht angefahren wurden. So gewann am Ende derjenige, der die wenigsten Strafpunkte in seiner Fahrzeugkategorie kassiert und natürlich am wenigsten Energie verbraucht hat.

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Zum ersten Mal bei einem E-Cannonball konnten einige Fahrzeuge die gesamte Strecke bewältigen, ohne dass ein Ladestopp unterwegs nötig war. Das zeigt, wie rasant sich die Elektromobilität in den letzten Monaten entwickelt hat.

Fünf Kategorien, ein Effizienzsieger und eine extraordinäre Challenge

Für die Chancengleichheit hat das Organisationsteam ein ausgefeiltes Reglement entworfen, zudem wurde in fünf unterschiedlichen Klassen gefahren. Sieger in der Gruppe der Heros, also jenen Fahrzeugen, die in Eigenregie auf Elektro umgebaut wurden, war das Team „Das Boot“ mit seinem auf „E hochgetüftelten Land Cruiser FJ40. Fahrer Mathieu Reich, der in diesem Jahr mit seinem 14-jährigen Sohn die Rallye antrat, ist nebenbei ein alter Hase, der schon mehrmals beim E-Cannonball dabei war.

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In der Wettbewerbsklasse der Motorräder fuhr das Team „SPOTANIKUS“ auf einem BMW E-Roller CE04 wohlverdient und hart erkämpft bei nassem Herbstwetter den Sieg ein. Die Gruppen 1 bis 3 bildeten die handelsüblichen Elektroautos, die nach Akkuleistung klassifiziert wurden.

In der Gruppe 3 mit kleinerer Akkuleistung gewann das Team „LEMNET im Smart, in Gruppe 2 das Berliner Team „Blue Nurses im E-Skoda und last but not least in Gruppe 1 mit großer Akkuleistung das Team „Grauer Riese aus Nürnberg. Effizienzsieger, also der übergeordnete Pokal aller Kategorien, ging an das Team „Buchis aus NRW, unterwegs im Dacia Spring, mit einem durchschnittlichen Verbrauch von gerade einmal 9,7 kWh auf 100 km.

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Eine besondere Challenge außerhalb der regulären Klassen lieferte sich darüber hinaus das Team „Ove mit Veranstalter Ove Kröger und André Scheidler mit dem Team „Die Automobilisten. Profi-Rennfahrer Lance David Arnold sowie der bekennende E-Fahrer und VOX-Moderator Alexander Bloch gingen in diesem Duell mit 74 Punkten Vorsprung als Sieger hervor. Beide Konkurrenten waren in einem Taycan unterschiedlicher Bauart unterwegs, spielten also vom fahrbaren Untersatz aus gesehen in etwa der gleichen Liga.

Innerhalb der 72 Teams beim 5. E-Cannonball gab es aber auch einige Fahrzeuge, die die Welt bis dato noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Darunter beispielsweise der zukunftsweisende VW-Buzz, der KIA EV6 GT oder der neue Audi e-tron, der erstmals öffentlich zu sehen war.

Trotz norddeutschem Schietwetter kamen alle Teams am Samstagabend wohlbehalten und unfallfrei beim 5. E-Cannonball im Ziel an. Doch schon in den nächsten Monaten startet der Aufruf für den 6. E‑Cannonball im September 2023. Man darf gespannt sein, ob die Strecke wie im vergangenen Jahr wieder quer durch die Republik führt, oder was sich Ove Kröger und sein Team bis dahin einfallen lassen werden.   

Alle Ergebnisse und weitere Informationen finden Sie unter dem folgenden Link:

https://e-cannonball.de/livetracking-2022

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