Der Verlag schreibt dazu: Geheimnisvolle Seen, legendäre Spukorte, Nixen, Moorleichen, verlassene Klöster und keltische Kultstätten: In Deutschland gibt es eine Vielzahl verwunschener Orte und sagenumwobener Plätze. Ob Blautopf, Falkensteiner Höhle, Externsteine oder Kyffhäuser: Dieser Bildband über Lost Places und das sagenhafte Deutschland porträtiert mystische Orte und verfluchte Stätten. Er lüftet Geheimnisse und stöbert dabei den ein oder anderen Waldgeist auf. Er lüftet Geheimnisse und stöbert dabei den ein oder anderen Waldgeist auf. Historische Karten sowie Bildmaterial aus dem ganzen Land runden das Werk ab.
Die Welt ist voll von Wundern, Rätseln und Phänomenen. Und sie ist voll von Antworten, die aber immer nur einen Teil der Wahrheit wiedergeben können. Denn wer war schon dabei als die Megalithengräber auf Rügen errichtet wurden, als die Externsteine im Norden von Deutschland genutzt wurden, oder als man Rituale im tiefen Schwarzwald durchführte?
Henning Aubel, der Autor des Buches “Das Buch der unheimlichen Orte in Deutschland – Schaurige Plätze und ihre Geschichten”, nimmt uns Leser mit auf eine Reise quer durch Deutschland.?
Aubel arbeitet als Redakteur für Sachbuchverlage und hat sich vieler solcher Orte angenommen. Wer kennt Rungholt nicht? Die Stadt, die im Meer versunken ist, das “Nordfriesische Altlantis”. Gab es die Stadt wirklich oder ist es nur eine Legende? Der Autor legt die Belege dar für die Existenz. Er hat Karten gefunden auf denen Rungholt eingezeichnet ist und beschreibt was er weiß.
Viele andere Orte mehr gilt es zu entdecken und auch die Geschichte dahinter. Egal ob die brodelnden Eifeler Maare, den Drachenfels, der alte Elbtunnel, die Atta-Höhle, Prora auf Rügen, usw.
Hennig Aubel hat für dieses Buch Orte gesucht, gefunden und detailreich aufgearbeitet und dabei wohl einen der ungewöhnlichsten Reisebände für Deutschland erstellt.
… zum Beispiel: |
Mystische Steine in Mecklenburgischen Wäldern (ich war selbst dort!) |
Ein weiter Fußweg durch die Mecklenburgischen Wälder ist nötig, um die wohl schönsten Steinkreise Deutschlands zu entdecken. Aber der Aufwand hat sich gelohnt.
Im Volksmund trägt der Stein den merkwürdigen Namen »Brautlade« und ist, wie das ganze Bauwerk, mit einer Sage verknüpft, die in ihrem Kern vielleicht an alle Fruchtbarkeitsriten erinnert. Einst fand eine Hochzeitsgesellschaft auf diesem Platz statt. Zu später Stunde begann man im Übermut mit Broten und Würsten zu kegeln. Daraufhin erschien ein kleines Männchen und verwandelte nach fruchtloser Ermahnung ob des Frevels die gesamte Sippe zu Steinen (großer Kreis). Ein Schäfer, der mit seiner Herde nur Zaungast des Festes war, musste dasselbe Schicksal erleiden (kleiner Kreis). Trotz Verbotes durch besagtes Männchen hatte er nämlich der Versteinerung der anderen heimlich zugesehen. Allerdings, so endet die Sage, wer den Mut aufbringt, den in der Johannisnacht aus dem zwölften Loch der »Brautlade« herausrinnenden roten Faden herauszuziehen, der hebt den darunter liegenden Schatz und erlöst die Versteinerten. Von diesbezüglichen Versuchen kündet auch das Erdloch zu Füßen des Steins. Also besuchen Sie dieses wahrhaftig mystischen Ort und vielleicht haben Sie ja auch den nötigen Mut……..! Wie man hin kommt: Die Steintänze von Boitin befinden sich etwa 15 Kilometer südwestlich der Stadt Güstrow, zwischen den Dörfern Tarnow und Boitin. Um in die Anlage zu gelangen, muss man die Stichstraße von Tarnow nach Boitin benutzen, sie aber gleich nach dem Ortsausgangsschild von Tarnow rechts auf einen Schotterweg verlassen. Nach einem Kilometer erreicht man an einer Kreuzung einen Parkplatz: Bitte in der bisherigen Fahrtrichtung weiter laufen. Nach etwa zweieinhalb Kilometer Marsch durch den Buchenhochwald – ohne abzuzweigen – stößt man rechts am Rande auf die Steine. |
Und noch ein Beispiel: Der wohl älteste Bohlenweg Ost-frieslands wurde südlich des Naturschutzgebietes »Ewiges Moor« entdeckt. Auf ein Alter von 4500 Jahre (jüngeren Steinzeit) schätzt man den vier Meter breite Fahrweg, der wohl auch zum Überqueren des sumpfigen Geländes diente. Sein schnurgerader Verlauf, die Nähe zum Zentrum der »heiligen Linien« durch Ostfriesland und zu Funden, wie der goldenen Sonnenscheibe von Moordorf, gibt Hinweise darauf, das auch hier eine LeyLine vorliegen könnte.
Interessant dabei ist, das am Rande des Weges ein Kultpfahl aus Erlenrundholz mit einer plastisch geformten Kopfkugel gefunden. Einen weiteren Bohlenweg findet man im Wittemoor bei Oldenburg. Ein gut drei Kilometer langer eichener Bohlenweg durchquert hier das Moorgelände. Bei der Freilegung entdeckte der Ausgräber an einer Furt rechts und links des Weges zwei menschenförmige Kultfiguren, beide je aus einem Eichenbrett hergestellt. Weitere Funde verstärken die Vermutung, daß es sich hier um einen Kultplatz an einer besonders gefährlichen Stelle im Moor handelt. |
Mein Fazit: Alle in diesem Buch vorgestellten Orte, vom sagenumwobenen Kyffhäuser über den eiskalten Funtensee bis hinauf nach Prora, wo die Nazis ihr dunkles geheimnisumwittertes Monumentalbauwerk in die Dünen wuchteten, sind von einer Aura umgeben, der man Glauben schenken darf (eigene Erfahrungen).
Zwei Orte, die auch im Buch beschrieben werden: Die Falkensteiner Höhle und der Blautopf
Deutschland bietet mehr als genug solcher Orte: Seen, mit scheinbar schwarzen Wasser (Schwarzwald); Kapellen, deren Berichte über deren Spukerscheinungen an das Spiel *The Lost Crown* erinnern (Stranberger See) und versunkene Dörfer (Edersee). Für Abwechslung ist also gesorgt. Obwohl es grobe Karten gibt, haben mir Anfahrtsbeschreibungen und Öffnungszeiten gefehlt. Aber wer diese und weitere Orte wirklich sucht und finden will, der findet sie auch.
Mein Tipp für ihren kommenden Urlaub: Besuchen Sie an Ihrem Urlaubsort die Kirchen und Kapellen, fragen Sie Einheimische nach besonderen Plätzen, wo sie früher vielleicht Liebende trafen oder wo in alter Zeit Feste stattgefunden haben. Stellen Sie Ihre Empfangsantennen auf und erspüren Sie die Kraft eines Ortes. Das Buch von Henning Aubel kann ihnen bei der Planung helfen.
Preis der gebundenen Ausgabe: 25,09 Euro
- Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
- Verlag: Frederking & Thaler Verlag GmbH; Auflage: 1 (26. März 2018)
- ISBN-10: 395416227X
- ISBN-13: 978-3954162277