Druckerpressen für Hoch- und Tiefdruck sind teure und unhandliche Geräte. Martin Schneider, Student der KISD, hat im Rahmen seines Studiums eine Druckerpresse entwickelt, die mit dem 3D-Drucker hergestellt wird und so Kunst für alle ermöglicht. Weltweit haben Interessierte seine Pläne verwendet, eigene Druckerpressen gebaut und Kunstwerke geschaffen.

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Martin Schneider mit der von ihm entwickelten Presse. (Bild: Sven Buchert / TH Köln)

„Mit meinem Projekt wollte ich möglichst vielen Menschen die Arbeit mit der Druckerpresse ermöglichen. Denn nur die wenigsten haben Zugang zu der Technologie und können Werke in dieser einzigartigen Optik erschaffen“, erklärt Martin Schneider seine Motivation.

Fünf Monate lang baute der Student Prototypen und entwickelte schließlich eine Druckerpresse, die mit Materialkosten von fünf Euro hergestellt werden kann. Die Dateien für den 3D-Drucker sind kostenfrei erhältlich und dürfen für nicht-kommerzielle Zwecke beliebig verwendet und modifiziert werden.

Arbeiten mit der Druckerpresse aus dem 3D-Drucker. (Bild: Sven Buchert / TH Köln)

Die Druckerpresse aus dem 3D-Drucker. Entwickelt von Martin Schneider, Student an der Köln International School of Design der TH Köln. (Bild: Martin Schneider / TH Köln)

Für einen Tiefdruck wird das gewünschte Motiv in eine Metallplatte geritzt und die so entstandenen Vertiefungen mit Tinte gefüllt. Ebenfalls möglich sind Hochdrucke auf -, Holz- oder Linoleumplatten. Zusammen mit einem Stück Papier wird die Platte durch die Presse geschoben. Der dabei entstehende Druck presst die Tinte auf das Papier. „Die größte Herausforderung war es, den hohen Druck, der für diese Technik nötig ist, mit einem so kleinen Gerät zu realisieren“, sagt Schneider.

Die Druckerpresse aus dem 3D-Drucker. Entwickelt von Martin Schneider, Student an der Köln International School of Design der TH Köln. (Bild: Martin Schneider / TH Köln)

Ausstellung mit Werken aus der ganzen Welt

Die Pläne für die Druckerpresse sind mehr als 11.000 Mal heruntergeladen worden und Menschen aus der ganzen Welt haben die damit geschaffenen Kunstwerke in den sozialen Medien geteilt. Schneider rief daraufhin dazu auf, ihm Drucke für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Mehr als 200 Exponate hat er bis heute erhalten, darunter viele Werke von Colleges aus den USA, aber auch aus Puerto Rico, Uruguay, dem Iran oder Indonesien.

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Acht der über 200 Drucke, die für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden. (Bild: Martin Schneider / TH Köln)

Die Ausstellung wurde am 15. März 2019 – dem internationalen Tag der Druckkunst – eröffnet und ist bis zum 12. April 2019 jeden Freitag von 17.00 bis 19.00 Uhr sowie auf Anfrage zu sehen.

Ausstellungsort ist die Kölner Graphikwerkstatt, Im Sionstal 17, 50678 Köln. Terminvereinbarungen sind möglich unter info@graphikwerkstatt.de.