Die Redewendung „Das ist das Ei des Kolumbus“ bezeichnet die überraschende Lösung einer schwierigen Aufgabe. Der spanische Entdecker soll einst die Aufgabe, ein Ei aufrecht hinzustellen, durch einen einfachen Trick gelöst haben: Kolumbus drückte einfach die Ei-Spitze ein, sodass es dann auf der nun abgeflachten Seite stehen konnte.

Das Ei ist in den meisten Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Im Christentum symbolisiert das Ei zudem die Auferstehung Jesu am Ostersonntag. Seit Jahrhunderten gehört das Ei für Christen deshalb zum Osterfest.

Es gibt auch einen ganz praktischen Grund: Früher sammelten sich während der Fastenzeit viele Eier an. Sie durften, weil sie als Fleischspeise galten, erst – und endlich – wieder an Ostern gegessen werden. Bis dahin wurden sie durch Kochen haltbar gemacht. Im Mittelalter waren Eier auch Zahlungsmittel. Die Bauern brachten ihren Lehensherren die sogenannten „Zinseier“ kurz vor Ostern – eben weil sie wegen der Fastenzeit einen Überschuss an Eiern hatten. Eier, die der Familie übrig blieben, wurden feierlich zum Osterfest vertilgt oder verschenkt.

Eier sind nicht rund, sondern oval, weil sie dann zum Beispiel nicht von Felsen rollen, wenn Vögel wie die Trottellumme sie legen, sagt Moritz Hertel vom Max-Planck Institut für Ornithologie in Seewiesen. Durch die Spitze rollen Eier zudem im Kreis und bleiben später einfach am Ablageort liegen.

Weitere Vorteile der ovalen Form von Eiern: Sie sind schmaler als Kugeln und so besser zu legen und können im Nest platzsparender aufgereiht werden. Allerdings sind Eier nicht immer gleich geformt: Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Flügelgestalt, das heißt, der Art zu fliegen, und der Form der Schale. So haben Vögel, die gut fliegen können, meist spitzere Eier.

Wer war zuerst Henne oder Ei?

Aus biblischer Sicht ist klar: Gott hat alle Tiere geschaffen, auch die Henne – und die legte das erste Ei. Doch aus wissenschaftlicher Sicht gibt es weder ein „erstes Huhn“ noch ein „erstes Ei“ – beide sind das Ergebnis der Evolution: Der Vorfahre unseres Haushuhns ist das asiatische Bankivahuhn, das etwa 2.500 v. Chr. domestiziert wurde. Vermutlich stammt es vom Archäopterix ab, der als Bindeglied zwischen Dinosauriern und Vögeln gilt.

Eier legten bereits die Dinos. Noch früher war das harte Ei weich – und stammte von Fischen und Amphibien. Aber auch das hat Vorläufer: Die ersten Eier stammen vermutlich von Mehrzellern, die vor rund 600 Millionen Jahren entstanden sind. Aus evolutionsbiologischer Sicht war also das Ei lange vor der Henne da. Ein Hühnerei war es jedoch nicht.

Traditionelle Spiele mit dem Osterei

Der Eierlauf ist ein sehr bekanntes Spiel, das immer gern gespielt wird, auch wenn gerade nicht Ostern ist. Alles was Sie brauchen sind jeweils ein Löffel und ein Ei für jeden Spieler. Für die Osterversion verwenden Sie ein bunt bemaltes Osterei. Dieses wird nun auf den Löffel gelegt und muss über eine bestimmte Strecke bis in das Ziel transportiert werden. Wenn Sie verschiedene Hindernisse in die Route einbauen, können Sie den Lauf noch interessanter und witziger gestalten. Wenn das Ei herunterfällt, muss der Läufer stehenbleiben und es wieder auf den Löffel legen. Dann kann es aber auch schon wieder weitergehen.

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Eiertitschen: Zwei Personen nehmen je ein hart gekochtes Osterei mit der Spitze voran in die Hand und schlagen diese aufeinander. Der, dessen Schale zuerst bricht, hat verloren. In vielen Familien wird dieses Spiel am Ostermorgen am Frühstückstisch gespielt: Sieger ist der, dessen Ei am Ende als einziges unversehrt ist.

Das Eiertrullern oder Eiertrüllen oder Eierkullern ist ein in Ostfriesland verbreiteter Brauch. Am Ostersonntag wird Eiertrullern von Kindern (und Erwachsenen) mit den zu Ostern erhaltenen hart gekochten Eiern am Deich, auf den Ostfriesischen Inseln in den Dünen, oder anderen zur Verfügung stehenden Erhebungen (zum Beispiel Plytenberg, Eierberge in Wallinghausen) gespielt. Man baut Bahnen in den Sand der Dünen und lässt die Eier auf diesen Bahnen herunterrollen. Sieger ist derjenige, dessen Ei am weitesten kommt und dabei unbeschädigt bleibt. Die Verlierer müssen ihre Eier an den Gewinner abgeben. Aus Naturschutzgründen wird „Eiertrullern“ heutzutage auch zu Ostern auf künstlich aufgeschütteten Sanddünen am Strand angeboten.

Eierwerfen: Ein Osterei wird in ein gehäkeltes Wollsäckchen gesteckt, an dem ein langes Band befestigt ist. Daran wird es in der Luft herumgewirbelt und danach so hoch wie möglich weggeschleudert. Idealerweise spielt man im hohen Gras, damit die Eier möglichst lange heil bleiben, denn sobald eines kaputt geht, scheidet der Werfer aus. Die Person, dessen Ei am längsten ganz bleibt, hat gewonnen.

Ganz egal, ich jedenfalls bevorzuge ein Sechs-Minuten-Eis, meist braun, mit Lauffreiheit der Mutter.

Ein schönes Osterfest!!

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