Der Luzerner Hausberg Pilatus ist einer der sagenumwobensten Orte der Zentralschweiz. Und einer der Schönsten. An klaren Tagen bietet der Pilatus ein Panorama mit 73 Alpengipfeln. Ein Drachenstein sei anno 1420 vom Himmel gefallen, der römische Statthalter Pontius Pilatus sei im Pilatussee bestattet und vor einer Höhle wache ein versteinerter Mann. Das mit 2128 Metern Höhe die Region überragende Bergmassiv des Pilatus regt zweifellos die Fantasie an. Auch heute birgt der Pilatus viele mystische Entdeckungen und sagenhafte Fleckchen Natur.
Es ruckt und zuckelt ein wenig, der Wagen schaukelt sanft, die Fenster vibrieren. Zahn um Zahn beißt sich die Bahn den Berg hinauf. Mit maximal zwölf Kilometern in der Stunde geht es in Richtung des 2070 Meter hohen Pilatus-Gipfel. Durch die geöffneten Fenster blicken wir Touristen auf Tannen, Bäche und Wiesen. Auf Höhe der Ämsigenalp sind die ersten Gämsen zu sehen (mit etwas Glück), und der Blick geht über die Schulter noch einmal ins Tal, wo der Vierwaldstättersee in der Sonne blitzt. Bis zur Bergstation sind es 600 Höhenmeter. Und ja, keine Angst, das Adrenalin wird noch fließen – das ist ganz sicher.

Vor 125 Jahren, am 4. Juni 1889, wurde die Strecke eröffnet. Mit einer Steigung von bis zu 48 Prozent war die Zahnradbahn damals die steilste der Welt – sie ist es noch heute. Die 4,6 Kilometer lange Fahrt führt von Alpnachstad bei Luzern bis zur Bergstation auf dem Pilatus in 2070 Metern. Als der Ingenieur Eduard Locher im 19. Jahrhundert die Idee hatte, eine Bahn auf den Pilatus zu bauen, hielten ihn viele für verrückt. Doch 1889 wurde die 4618 m lange Bahnstrecke von Alpnachstad nach Pilatus Kulm eröffnet (Dampfbetrieb bis 1937). Möglich machte dies die geniale Konstruktion mit zwei horizontal drehenden Zahnrädern, die anlässlich der Weltausstellung 1889 in Paris präsentiert wurde.
Das Wetter ist auf dem Pilatus unberechenbar, Wolken und Sonne wechseln sich mitunter im Minutentakt ab. Wer den richtigen Moment erwischt, kann daraus aber einen Vorteil ziehen. In der Eselswand blickt man dann mitunter nicht in den Abgrund, sondern auf ein weiches Wolkenkissen. Viel Spaß bei der Auffahrt und beim Wanderen um den Gipfel – ich würde es wieder machen!!
Mehr Infos hier:
http://www.pilatus.ch/
Die steilste Standseilbahn der Welt ist die Gelmerbahn. Hier braucht man schon Nerven wie Drahtseile. Vor allem, wenn sich die Bahn von der Bergstation auf den Rückweg zum Grimselpass macht, fragen man sich schon: Hält das Seil? Kein Wunder: Die steilste Standseilbahn der Welt schiebt sich über ein bis zu 106prozentiges Gefälle bergab.

Da fühlt man sich auf den offenen Bänken recht verloren. Zehn Minuten dauert die Fahrt, während der die Bahn gut 400 Höhenmeter überwindet. Und wem das nicht aufregend genug ist, der wandert weiter zur 70 Meter hohe Hängebrücke über den Handeckfall.

Kaum weniger steil als am Gelmersee geht es mit zwei weitere Standseilbahnen bergauf. Die eine ist die historische Standseilbahn von Le Châtelard, die mit 87 Prozent Steigung als steilste ihrer Art im Zweikabinenbetrieb gilt. Bergbahn-Fans bewundern die ausgefeilte Konstruktion mit Kurven und Tunneln sowie die raffinierte Führung des Zugseils. Die zweite Bahn ist die Ritom-Bahn, deren kantige, rote Wagen sogar bis zu 87,8 Prozent bewältigen.