Pro Saison steigen zwischen 2500 und 3000 Bergsteiger auf das Matterhorn. An Spitzentagen starten rund 130 von ihnen von der Hörnlihütte, wobei die Startreihenfolge klaren Hierarchien folgt. Kein Jahr vergeht ohne Todesfall. Pro Saison sterben zwischen 8 und 10 Menschen am Matterhorn, seit der Erstbesteigung haben knapp 600 Bergsteiger ihr Leben verloren. Mehrere Dutzend von ihnen sind nie gefunden worden. Das Matterhorn ist der tödlichste Berg der Schweiz und einer der tödlichsten Europas.

Allerdings beweisen folgende Rekorde, dass das Matterhorn auch sicher bestiegen werden kann: Richard Andenmatten (1936-2015) war über 800 Mal auf dem Gipfel, Ulrich Inderbinen (1900-2004) erreichte die 4478 m ü. M. als 89-Jähriger und Kevin, Sohn des Hüttenwarts Kurt Lauber, stand 1999 als 8-Jähriger ganz oben. Zudem gibt es die Geschichte einer Katze, die einer Gruppe von Bergsteigern folgte und den Gipfel erreicht hat.

Mein Lauf zum Matterhorn Base Camp – der Hörnlihütte (3.260 m).
Einmal dem Mythos Matterhorn ganz nahe sein – das gelingt auf der Hörnlihütte so eindrucksvoll wie nirgendwo sonst. Vor einiger Zeit (Corona war noch nicht bekannt) habe ich mich – während eines Urlaubes in Zermatt – dorthin auf den Weg gemacht. Mit der Gondelbahn Matterhorn Express gelangt man in 12 Minuten von Furi zur Bergstation Schwarzsee auf 2.587 m. Etwas länger als zwei Stunden dauert der 4,3 Kilometer lange Weg, auf dem man 743 Höhenmeter überwindet. 

Nochmal in aller Kürze: Von Zermatt mit der Seilbahn via Furi zur Station Schwarzsee. Von Schwarzsee (2581 m) geht man nach W links oder rechts am Schwarzsee (2551 m) vorbei und steigt zum S-Fuss des Hirli (2889 m). Man umgeht das Hirli im S und steigt hinauf auf einen markanten Felsgrat (Hirlischneide), den man bei P. 2870 erreicht. Nun geht man hinüber zum Beginn des Hörnligrats und steigt dort auf unzähligen kleinen Kehren zur Hörnlihütte (3260 m) hinauf, 2 Std.

Details: Distanz: 8.5 km Dauer: 2,15 h Höhenmeter: 707 m Bergbahn: Matterhorn Express über Furi nach Schwarzsee Verpfegungsmöglichkeit: Restaurant Schwarzsee, Hörnlihütte  beste Jahreszeit: Juli bis August Voraussetzungen: gute Trittsicherheit & festes Schuhwerk    

Spektakulärer VR-Aufstieg aufs Matterhorn

Ja, ich war auf der Hörnlihütte, und nein, damals wollte ich nicht auf das Matterhorn. Und doch, schon immer wollte ich auch einmal den Gipfel des Matterhorns erklimmen. Jetzt ist es möglich, und ohne sich in Lebensgefahr zu bringen. Im Verkehrshause in Luzern bietet sich ab sofort die perfekte Gelegenheit zum Matterhorn-Aufstieg – der Attraktion „Red Bull The Edge“ sei Dank. Zusammen mit dem Red-Bull-Athleten Jérémie Heitz und dem Zermatter Bergführer Sam Anthamatten wartet auf die Besucher ein spektakuläres Klettererlebnis.

Und dafür muss man nicht einmal Bergsteiger-Erfahrung mit sich bringen. Die Besucher werden nach einem Video-Briefing durch Heitz und Anthamatten mit Klettergurt und Virtual-Rreality-Brille ausgerüstet – um die letzten Meter zum Gipfel des Matterhorns in Angriff zu nehmen. Dabei sorgt Dann HP-Technologie beim virtuellen Klettererlebnis „Red Bull The Edge – Matterhorn VR“ für Nervenkitzel der Extraklasse.

Vollkommen Gefahren frei. (Zeichnungen: cartulli – CCC Cuxhaven-Cartoon-Center)


Für die nötige Realitätsnähe sorgen die VR-Brille, Fuss- und Hand-Tracking sowie 4D-Effekte wie Wind, Vibration und Textur. Nach einem Video-Briefing legen Besucher in einem Vorraum Kletterausrüstung und reichlich VR-Equipment an. Dazu gehören eine Valve Index (Test), ein Rucksack-PC von HP sowie Tracker für Hände und Füße. Danach geht es eine 4,5 Meter hohe Kletterwand hoch, die sich in der Virtual Reality in einen schwindelerregenden Felsen verwandelt.

In einem Vorraum bereitet man sich auf den virtuellen Aufstieg vor. | Bild: Red Bull / HP

Die Idee zur VR-Klettersimulation hatte die Genfer Filmproduktionsfirma Garidi. Red Bull Switzerland und das Verkehrshaus Luzern halfen bei der Umsetzung. Grundlage der VR-Erfahrung bildete ein aufwendiger 3D-Photogrammetrie-Scan des Matterhorns, der 14.000 Quadratkilometer Bergfläche abdeckt. Die US-Digitalagentur X Studios verwandelte das Material in eine interaktive VR-Umgebung, die Hände und Füße präzise erfasst und in die Virtual Reality überträgt. Neben der physischen Klettererfahrung sorgen künstlicher Wind und Vibrationen für zusätzlichen Nervenkitzel. Seil und Klettergurt sorgen für Sicherheit.

Virtuell von der Hörnlihütte bis zum Gipfel
Die Besucherinnen und Besucher wandeln während ihres VR-Abenteuers auf den wichtigsten Stationen der Matterhorn-Besteigung. Ausgerüstet mit einer VR-Brille und einem VR-Backpack betreten sie zunächst die berühmte Hörnlihütte, den Ausgangspunkt für die Matterhornbesteigung. Dort bereiten sie sich zusammen mit dem Red Bull Athleten Jérémie Heitz und dem Zermatter Bergführer Sam Anthamatten auf den Aufstieg vor.

Mit der VR-Brille aufs Matterhorn steigen – das ist ab sofort im Verkehrshaus Luzern möglich. (Bild: HP / Romina Amato)

Bei der Solvayhütte auf 4.003 Metern zittern die einen vor dem gewaltigen Abgrund, der sich vor ihren Augen auftut. Die letzten Meter des steilen Aufstiegs erklettern sie über die Kletterwand. Dabei macht die Leere unter ihren Füssen das VR-Erlebnis äußerst real. Oben auf dem Gipfel lockt die Rundumsicht und zum Schluss des VR-Abenteuers legt sich virtuell die Nacht magisch um die Besucherinnen und Besucher.

Wer es bis auf den Gipfel schafft, erlebt ein atemberaubendes Panorama und sieht den Mont Blanc, Grande Paradiso, die Berner Alpen und das Mattertal vor sich, kurz vor Einbruch einer virtuellen Nacht.

Zusätzlich zur Klettersimulation gibt es für weniger Sportliche den 360-Grad-Film “Matterhorn VR”zu sehen, in dem Zuschauer an der Seite des Bergsteigers und VR-Filmers Jonathan Griffin, des Athleten Jérémie Heitz und des Bergführers Sam Anthamatten den mythischen Schweizer Berg besteigen

Aber Vorsicht! Red Bull The Edge ist nichts für Leute mit schwachen Nerven und der Adrenalinrausch ist vorprogrammiert.

Der Eintritt kostet umgerechnet circa 22 Euro, Studierende unter 26 Jahren zahlen 17 Euro. Die VR-Erfahrung ist für Besucher ab einer Mindestkörpergröße von 1,40 Metern und Mindestalter von 12 Jahren ausgelegt.

Öffnungszeiten: Täglich von 11.00 – 12.45 Uhr und von 14.00 – 17.15
Mindestalter: ab 12 Jahren
Mindestgröße: 140cm
Maximalgewicht: 120 kg
Kleidung: Sportschuhe erforderlich, keine Sandalen oder offene Schuhe erlaubt, Hosen oder Shorts empfohlen

Preise und Tickets: Der Eintritt zur Red Bull The Edge ist nicht im Ticket für das Verkehrshaus inbegriffen und kann sowohl separat als auch in Kombination mit dem Tagespass zu einem vergünstigten Preis gekauft werden. Tickets gibt es an der Kasse in der Eingangshalle oder in unserem Online Ticketshop.

Virtuell auf 8000 Metern Höhe – Mount Everst sagt hallo

Eine aufregende Virtual-Reality-Challenge nimmt Sie als Begleitperson von Jonathan Griffith und Sherpa Tenji mit auf den Himalaya. In diesem beeindruckenden Abenteuer campieren Sie unter den Sternen, nehmen die unglaubliche Anstrengung der Alpinisten wahr und erleben den atemberaubenden Ausblick vom höchsten Berg der Welt. Everest VR ist Teil der Sonderausstellung «Altitude».

Das Filmprojekt ist Ueli Steck, der als einer der besten Bergsteiger weltweit galt, gewidmet. Der gute Freund des Bergfilmproduzenten Jonathan Griffith verlor am 30. April 2017 bei einer Projektvorbereitung auf dem Mount Nuptse sein Leben. «Everest VR» erzählt die Geschichte von Sherpa Tenji und Jonathan Griffith, die Uelis letzte Mission vollenden wollen: den Mount Everest sowie den Mount Lhotse ohne Sauerstoffflasche zu erklimmen.

Zum Abschluss, beste Schweizer Schokolade
In der Lindt Boutique im Verkehrshaus Shop werden Schokoladeliebhaber fündig. Lassen Sie sich von einer riesigen Auswahl an zartschmelzenden Lindor-Kugeln, Pralinés oder Tafeln verführen. Immer mit dabei ist auch ein Maître Chocolatier: Schauen Sie dem Chocolatier über die Schultern, degustieren Sie frische Schokolade oder lassen Sie gleich vor Ort Ihre Schokolade mit individueller Widmung verzieren.

Mehr Infos zu Allem über den Link
https://www.verkehrshaus.ch/besuchen/the-edge.html


Über Red Bull The Edge

Red Bull The Edge – Matterhorn VR, kreiert von Stefan Lauper und Consuelo Frauenfelder (Garidi Films) wurde aus einem Traum geboren: den unzugänglichsten Gipfel der Alpen für alle zugänglich zu machen. Produziert wurde dieses Projekt von Red Bull Schweiz, in Kooperation mit dem Verkehrshaus in Luzern. Zusammen entwickeln sie das Projekt weiter und holen das Genfer Architekturbüro 3BM3, die in Orlando basierte VR-Produktionsfirma X Studios und die Schwyzer Holzbaufirma Schmidlin-Steinen ins Boot.

Im Juli 2020 besteigen Red Bull Athlet und Freerider Jérémie Heitz und der Zermatter Bergführer Sam Anthamatten zusammen mit dem bekannten Alpinisten und VR-Filmer Jonathan Griffith das Matterhorn, alles gefilmt in 360°.

Während der 3-jährigen Entwicklungszeit arbeitete man eng mit Athleten, Bergführern, Kletterer, Ingenieuren und Motion-Capture-Spezialisten zusammen und es entstand eine einzigartige Kollaboration zwischen Schweizer und internationalen Pionieren. Das VR-Erlebnis wurde auf einem 3D-Photogrammetrie-Scan des Matterhorns und von total über 14’000 Quadratkilometern Gebirgsketten aufgebaut – kartiert von senseFly, dem weltweit führenden Hersteller von Starrflügler-Drohnen mit Sitz in Lausanne.

Die Agentur X Studios und ihr Team aus 3D-Szenografen, Animatoren und Programmierern haben dies aber nicht nur fotorealistisch, sondern auch komplett interaktiv gestaltet – inklusive Fuss- und Hand-Tracking und mit einem High-End-VR-Rucksack von HP, welcher als Rechner fungiert. Eine virtuelle AlpinerX Uhr von Alpina Watches gibt dem Kletterer sogar die Höhenmeter an. Zusätzlich helfen 4D-Effekte wie Wind, Vibration, Textur und Requisiten dabei, die Lücke zwischen dem Virtuellen und dem Realen zu schliessen und dem Kletterer das Gefühl zu geben, etwas erlebt zu haben, das weit über das gewöhnliche VR-Erlebnis zu Hause hinausgeht.

Red Bull Media World – Eine Kooperation von Red Bull und dem Verkehrshaus der Schweiz

Red Bull Schweiz und das Verkehrshaus pflegen eine langjährige Kooperation im Bereich Ausstellungsinnovation. Gemeinsam betreiben sie die Red Bull Media World, welche sich dem Thema Medien Innovationen und Medientalentförderung in der Schweiz widmet.

Jérémie Heitz und Sam Anthamatten

Um einen Berg wie das Matterhorn zugänglich zu machen, braucht es die richtigen Bergführer. Als Red Bull Jérémie Heitz und Sam Anthamatten die Idee präsentierten, waren sie sofort dabei. Sam hat schon unzählige Male als Zermatter Bergführer das Matterhorn bestiegen, Jérémie selber war bis zu diesem Projekt noch nie oben. Für beide steht dieser Berg aber noch auf ihrer Bucketlist für eine Freeride Abfahrt. Jonathan Griffith filmte ihren Aufstieg in 360° und die zwei begleiten die Besucher auch in der VR-Experience bis auf den Gipfel.