Worum geht es: Für Anfänger und Erfahrene gleichermaßen geeignet, stellt dieses Buch die aufregendsten und landschaftlich reizvollsten Trailrunning-Routen rund um den Globus vor, entlang von Tälern und Berge hinauf, durch Wälder und Wüsten, in heißen und kalten Klimazonen, von den Höhen der Alpen über den Dschungel Lateinamerikas bis hin zum Outback Down Under. Jede Strecke wird von erfahrenen ortskundigen Expert:innen vorgestellt, welche die Highlights jeder Route verraten und daneben viele praktische Informationen liefern.

Juli Freman – Bild: Photo courtesy of the author

Wer ist der Autor: Julie und Simon Freeman sind Läufer und Gründer des Magazins Like the Wind, das die individuellen Geschichten von Läufern und ihre persönlichen Erfahrungen erzählt. Sie sind Experten für das Thema Trail-Run und betreiben außerdem einen Social-Media-Service für die Vermarktung von Ausdauersportarten. Sie leben in der Schweiz.

Warum ich das Buch empfehle: WOW …!! “Running wild & free“ was für ein klasse Buch! Einige der bekanntesten Trail-Experten stellen ihre Gegend und ihre Strecke vor. Dabei geht es aber nicht um Wettkämpfe oder Rekorde, Fastest know times oder Ähnliches. Es geht um das, was mit einem passiert, wenn man einfach mal unterwegs ist, Dinge erkundet, einen Lauf unternimmt, der weder gemessen noch bewertet wird. Den man nur für sich selbst macht – einen „Run of a Lifetime“

Dolomiten, Italien, Seite 15, am Passo Giau. Bild: Alexis Berg/Knesebeck Verlag

Einige Gegenden, die vorgestellt werden, sind bereits bekannte Schauplätze des Trailrunnings, wie die Dolomiten in Italien (von Davide Grazielli), der Kungsleden in Schweden (von Anna Gatta) oder das Tal von Chamonix in Frankreich im Angesicht des Mont-Blanc (von Simon Freeman). Ganz toll, einige der legendären Ultra-Läufer wie Rob Krar (Sedona & Flagstaff, USA) oder Lizzy Hawker (Himalaya) kommen, im Buch, auch zu Wort.

In jedem Kapitel gibt es neben der Beschreibung der Trail-Gegend, auch einen konkreten Routenvorschlag (mit Karte). Last, but not least sind es auch die tollen Bilder im Band,  welche die ganze Vielfalt des Trail-Running wiederspiegeln.

Alle Zeichnungen: cartulli – CCC Cuxhaven-Cartoon-Center


Das kann der Leser erwarten:
*16 der atemberaubendsten Trail-Running-Routen weltweit
.
*Diese Trails oder Regionen sind enthalten: Lofoten (Norwegen); Chemin des Cretes (Schweizer Jura); GR 20 (Korsika); Tal von Chamonix-Mont-Blanc (Frankreich); Invery und Knoydart-Halbinsel (Schottische Highlands); Kungsleden Trail (Schweden); GR 10 und GR 11 (Pyrenäen); Lake District (Großbritannien); Dolomiten (Italien); British Columbia (Kanada); Flagstaff/Arizona (USA); Oaxaca (Mexiko); White Mountains/New Hampshire (USA); Patagonien (Chile); Great Himalaya Trail (Nepal), und The West Macdonnell Ranges (Australien).
*Jede Strecke wird von ortskundigen Experten vorgestellt, welche die Highlights jeder Route verraten und daneben viele praktische Informationen liefern. Symbole und kurze Erläuterungen am Kapitelanfang zeigen auf einen Blick die Streckenlänge, die maximale Höhe, das Klima vor Ort oder die Bodenbeschaffenheit des Terrains.
*Atemberaubende Fotos vermitteln das einzigartige Lebensgefühl rund um das Trailrunning.

Weitere Informationen zu Julie Freeman finden Sie unter:
www.likethewindmagazine.com

Hier geht es zur Leseprobe
https://www.knesebeck-verlag.de/running_wild_und_free/t-1/1075

Produktinformation

  • Herausgeber: ‎Knesebeck; 1. Edition (17. März 2022)
  • Sprache: ‎Deutsch
  • Broschiert: ‎256 Seiten
  • ISBN-10: ‎3957286301
  • ISBN-13: ‎978-3957286307
  • Preis: 25,00 Euro

Extra Info: 2x “Run of my Lifetime”, Deutschland

Es gibt Lauftouren, die macht man um zu Laufen. Und es gibt sogenannte „Runs of a Lifetime“, die unternimmt man, um sich seinen, Lebenstraum zu erfüllen. Ob 5 km, 10 km 50 km, 150 km, 300 km oder auch 4000 km – die Streckenlänge ist dabei egal. Die Begründung, warum man das macht, könnte ganz einfach die Lust am Abenteuer sein. Und immer wiedertaucht diese Aussage auf: … weil der Weg da ist und weil ich es kann! Zu Fuß, mit nichts weiter als Lauf- oder Trailrunning-Schuhen, gegebenenfalls mit Stöcken und einem Rucksack auf dem Rücken, kann das Abenteuer – in welche Richtung auch immer –  loslaufen. Halt, wie der Buchtitel „Running Wild & Free“ es aussagt.

Wohl nicht jeder kann die, im Buch „Running Wild & Free“ beschriebenen Strecken, einmal laufen. Ich habe hier zwei tolle Beispiele aus Deutschland, die ein grandios Lauferlebnis bieten. Ich bin sie alle schon mehrmals gelaufen, und kann sie Beide unbedingt empfehlen!

12 km durchs Watt zu laufen (joggen) – von Neuwerk nach Cuxhaven. Dabei ist nicht die Länge (12 km) das Problem. Es ist das Watt und die Tide. Läufer müssen genau auf die Tide achten, damit die Flut sie nicht unterwegs überrascht. Falls das doch passiert, gibt es Rettungsbaken entlang der Strecke. Ich bin an einer vorbei gekommen. Das sind große Metallkörbe auf einer Stange, in die sich Wattwanderer bei Bedarf vor dem Hochwasser retten können. Aber daran wollte ich nicht denken.

Höhe: Meeresboden
Länge: ca. 12 km

Schwierigkeitsgrad: schwer
Dauer: ca. 60‘- 70! (nur der Lauf durchs Watt)
Suchtfaktor: sehr hoch

Ich stehe hier am Rand eines Meeres und blicke über das Watt in Richtung Cuxhaven – Next Level – kommt mir in den Kopf. Also, los geht’s.

Bild: Der Hö – Die Storyfactory

Cuxhaven ist schon beim Start am Horizont gut zu erkennen. Es riecht nach Meer, der Wind ist kalt – auch wenn das Wasser, das an vielen Stellen noch auf dem Boden steht, warm zu seinen scheint. Eine winddichte Jacke habe ich dabei. Denn binnen kurzer Zeit kann das Wetter an der Nordsee mehrfach wechseln. Aber heute scheint die Sonne – naja, wenn Engel laufen –  also kurze Hosen und eine dünne Windjacke, sowie Reserve im Laufrucksack: Selbst in den kleineren Prielen versinkt man leicht bis zu den Oberschenkeln.

Am Horizont schiebt sich ein riesiges Containerschiff aus der Elbmündung in die Nordsee – so langsam, dass man den Eindruck hat, zu Fuß schneller zu sein.

Mit der Zeit bekommt das Wattlaufen etwas Meditatives, ein Fuß setzt sich automatisch vor den anderen. Und die Unsicherheit lässt nach, ob man wohl rechtzeitig in Cuxhaven ankommt. Und die Gedanken gehen auf Wanderschaft: „Wie nennt sich die USA nochmal, frage ich mich. Ach ja – Land of the Free! – Nein, Nein, „Freiheit ist hier“, mitten im Watt der Nordsee!

Auf den langen 12 km kommen einem auch immer wieder Watt-Wanderer entgegen. Freundlich grüßt man mit „ Moin“. Ein Wattwagen-Lenker fragt freundlich: „…kann ich helfen… Meine Antwort „Nein Danke“. So nett und hilfsbereit sind sie halt, die Menschen hier oben an der Nordsee-Küste in Cuxhaven.

Der Lauf war einzigartig, und er gehört für mich zu den Dingen, die man in seinem Leben unbedingt einmal machen muss! Ein echter RUN OF A LIFETIME.

Die wahnsinnige Weite, Festland und Insel verschwanden im Dunst, ein paar Reiter, die Kutschen und ich. Entlang der Pricken lief ich über das Watt und durchwateten knietiefe Priele – so ist es halt, wenn man auf dem Meeresboden, dem Watt, von Neuwerk nach Cuxhaven läuft – halt Next Level! Die Schuhe habe ich dann anschließend entsorgt.

Durch die Wutachschlucht das Nonplusultra unter den deutschen Schluchten und Klams. Sie verdankt ihre Beliebtheit nicht nur ihrer landschaftlichen Schönheit, auch nicht ihrer geologischen Struktur und ihrer reichhaltigen Flora und Fauna, sondern auch ihrer Mystik und ihrer Energie und der Natur pur.

Länge: Nicht die Länge, der Weg ist das Ziel
Schwierigkeitsgrad: schwer
Dauer: solange du brauchst
Suchtfaktor: sehr hoch

Schon allein die Anlage des Ludwig-Neumann-Weges ist hoch interessant. Er verläuft in dem canyonartigen Gelände teils durch Auwälder am Grunde des Tals und teils auf schmalen Felsbändern knapp über dem Wasserspiegel, dann wieder steigt er hoch zu einem gesicherten Felsensteig, der in luftiger Höhe durch die senkrechten Muschelkalkwände zieht.

Bild: Der Hö – Die Storyfactory

Im Frühsommer fesseln die Waldblumenpracht und der vielstimmige Chor der Singvögel; im Hochsommer ist der tropisch-üppige Pflanzenwuchs der Tal-Auen von beeindruckender Schönheit; im Herbst dagegen sind es die prächtigen Laubfärbungen und die überwiegenden trockenen Wege, die die Wanderung durch die Schlucht zu einem Vergnügen machen. Und zu jeder Zeit des Jahres ist es die Energie dieses naturbelassenen Ortes, die einen ergreift.

Trotz all ihrer Schönheit: Den Vorvätern war die Schlucht nicht geheuer. Bis ins späte Mittelalter blieb sie eine fremde, schwer zugängliche Welt, die sich zudem – abgesehen von Holzflößern und einigen Getreide- und Sägemühlen – der wirtschaftlichen Nutzung verschloss. Auch heute noch gibt es in der Wutachschlucht Plätze und Orte, die bei Tage besehen wunderschön sind, bei Nacht aber möchte ich dort nicht sein.

Man verlässt die Wutachschlucht und ist glücklich, dass man sich nicht in der Unendlichkeit der Jahrtausende verloren hat. Zurück bleiben Licht, Schatten, Gefühle, aber auch Augenblicke des Glückes. Der Wind fegt durch die Gräser, Wolken ziehen in die Unendlichkeit, Nebelgrau umgibt diesen Tag. Ein wahrer RUN OF MY LIFETIME!!