Es ist das schmutzigste Sportspektakel südlich von Hammerfest – und nebenbei eines der erfolgreichsten Benefiz-Events der Republik: Seit 2004 treffen sich Wattsportler aus aller Herren Länder bei der Wattolümpiade im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel, um im knietiefen Elbschlick in traditionellen Küstensportarten die Besten der Besten zu ermitteln. Und das alles für den guten Zweck: Rund 500.000 Euro wurden bislang mit dem „schmutzigen Sport für eine saubere Sache“ gesammelt – Geld, das unter dem Motto „Stark gegen Krebs“ Krebsbetroffenen zugutekommt.

Wattbaden statt Waldbaden, hier bei der Wattolümpiade 2022. (Bild: https://www.wattoluempiade.de/)

Ob beim Wattfußball, Watthandball, Wolliball oder Schlickschlittenrennen: Nicht etwa das Gewinnen steht bei der Wattolümpiade im Vordergrund, sondern der Spaß am Schmutzigmachen unter Wettkampfbedingungen. „Im Watt sein ist alles“ heißt das olümpische Motto nicht ohne Grund. Und davon lassen sich nicht nur Freizeitsportler aus der gesamten Republik und dem benachbarten Ausland in den Bann ziehen (die Startplätze waren auch diesmal binnen kürzester Zeit vergeben), sondern auch regelmäßig mehrere tausend Besucher, die das schmutzige Spektakel vom Deich aus verfolgen.

Berglauf im Watt bei der 2022er Wattolümpiade – ein Vorschlag unseres Karikaturisten.

Ein buntes Rahmenprogramm mit viel Musik und Mitmachaktionen sorgt auch abseits der Wattkampfflächen für ein kurzweiliges Vergnügen und macht die Wattolümpiade zu einem beliebten Ziel für Nordsee-Urlauber und Ausflügler.

Brunsbüttel wird nach vier Jahren Pause am 23. Juli 2022 wieder zum „olümpischen“ Dorf für Wattathleten aus nah und fern. In den vergangenen Jahren haben sich neben Teams aus Schleswig-Holstein auch Sportler aus Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und sogar aus der Schweiz und Tschechien angemeldet.

So zieht man sich an, zur Wattolümpiade 2022 in Brunsbüttel. (Zeichnungen: cartulli CCC Cuixhaven-Cartoon-Center – Die Storyfactory)

Die „Wattolümpiade“ findet am Sonnabend, 23. Juli, zum 15. Mal im Elbwatt vor Brunsbüttel statt. Die Erlöse aus der unkonventionellen Benefizveranstaltung kommen Krebsbetroffenen in der Region zugute.

Weltrekord-Versuch: Polonaise im Watt

Wie 2014 wird wieder ein Weltrekordversuch in Brunsbüttel unternommen. Dieses Mal geht es um „Die längste Polonaise im Watt“. Mindestens 150 Teilnehmer sollen es werden. Wer also selber Weltrekordhalter werden will, bleibt nach dem Einlauf der Wattathleten in Bühnennähe stehen, verfolgt die Eröffnungszeremonie und stellt sich ab 13 Uhr in die Zugangsschlange am Wattzutritt.

„Dort wird gezählt, wir gehen ins Watt, sauen uns schön ein – am liebsten per Wattengel – und wenn die Musik losgeht, fassen wir uns alle an die Schultern. Die Polonaise an sich muss fünf Minuten zusammenbleiben und marschieren. Es dürfen keine Lücken entstehen, sonst ist der Rekordversuch fehlgeschlagen“, heißt es in der Ankündigung.

Mehr Infos hier
https://www.wattoluempiade.de/