Die US-Klimaforschungsbehörde NOAA warnt vor neuen globalen Hitze-Rekorden. Denn jetzt kommt El Niño! – Außergewöhnlich warme Tiefengewässer im tropischen Westpazifik deuten das nächste El Niño-Ereignis 2023 an. Alle Modelle zeigen eine große El Niño-Phase für das späte Frühjahr und den Sommer 2023. Vermutlich wird es eine sehr starke El Niño-Phase mit weltweiten Rekordtemperaturen. Für Europa könnte es ein sehr warmes Jahr werden, mit große Trockenheit – ein Hitze-Sommer ist zu erwarten.

Weltweit würde das bedeuten: Rekordtrockenheit und Hitze in Südafrika. Der Regenwald in Brasilien und Venezuela brennt noch mehr durch Hitze und Trockenheit. Hitze im Südosten Asiens mit 45 bis 50 Grad. Auch die Nordostküste der USA wird wohl zu warm.
Schon 2022 war eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen 1850. Das ist deshalb beunruhigend, weil es in eine Phase mit dem kühlend wirkenden Wetterphänomen La Niña fiel. Doch jetzt mehren sich die Anzeichen, dass die mit drei Jahren ungewöhnlich lange La Niña-Phase zu Ende geht. Folgen könnte schon bald ein El Niño, das die Temperaturen zusätzlich in die Höhe treiben kann. Fakt: es wird wohl richtig warm!

(Zeichnungen: cartulli 2022 – CCC Cuxhaven-Cartoon-Center – Die Storyfactory)
Was sind La Niña und El Niño? Korrekt heißt es „El Niño Southern Oscillation“ oder abgekürzt „Enso“. Es bezeichnet ein gekoppeltes Zirkulationssystem von Ozean und Atmosphäre im tropischen Pazifik. Bei der Warmphase El Niño bringt die Strömung Meereswärme in höhere Breiten, die teils über Verdunstung in die Atmosphäre abgegeben wird. La Niña gilt als Kaltphase, in der die Strömung die Erwärmung über die Sonneneinstrahlung in tiefe Gewässer des Westpazifiks führt, wo sie gespeichert wird.