Warum leiden Männer immer mehr als Frauen, wenn sie krank sind? Nach fast einer halben Millionen Jahre Miteinander haben Männer und Frauen es noch nicht geschafft, das andere Geschlecht auch nur annähernd zu verstehen. Das Phänomen „Männerschnupfen“ ist ein Paradebeispiel für das Unverständnis zwischen Männlein und Weiblein.
„Männerschnupfen“ ist ein Phänomen. Wie kann es sein, dass für den erkälteten Mann die ganze Welt zusammenbricht? Warum sind Frauen offenbar immun gegen diesen lebensbedrohlichen Virus und kurieren ihre laufende Nase im Vorbeigehen zwischen Hühnersuppe, Kindergeburtstag und Ladenschluss aus? Und gibt es ein Leben nach dem Schnupfen?
Die typischen Eigenheiten von Mann und Frau bei dieser schwerwiegenden Erkrankung zeigt das kabarettistische Theaterstück „Männerschnupfen“ am Donnerstag, 28. September, um 20 Uhr in der Maschinenhalle auf dem Bürgerbräugelände in Würzburg.
Peter Buchenau, im Übrigen auch Autor des Buches, auf dem das Stück basiert, spielt den leidgeplagten Patienten, Isabella Kortz verkörpert gleich mehrere Figuren – von der wenig verständnisvollen Partnerin Gloria über die Ärztin Dr. Katharsis bis zur humorvollen Sensenfrau.
Die beiden Hauptdarsteller ergänzen sich im Stück perfekt. Peter Buchenau spielt den leidgeplagten Männerschnupfen-Patienten, der dem Publikum aus tiefster Überzeugung erklärt, dass die armen Männer bei einem Männerschnupfen wesentlich stärkere Schmerzen erlitten, als Frauen bei einer Geburt. Kein Wunder, dass Peter auch von seiner Bühnenpartnerin Gloria nicht wirklich viel Verständnis bekommt. Die bewegt ihn schließlich aber immerhin, doch eine Arztpraxis aufzusuchen. So landet der arme Peter bei der militärisch unterkühlten Ärztin Dr. Katharsis, die ihm unzählige Medikamente verschreibt.
Das ganze Stück gipfelt dann in dem absoluten Höhepunkt, dass Peter sämtliche Pillen auf einmal nimmt und nicht nur seiner eigenen Galle begegnet, sondern auch von der Sensenfrau zu Hause aufgesucht wird. Am Ende bringt Buchenau die Botschaft hinter „Männerschnupfen“ auf den Punkt: Letztendlich geht es auch bei „Männerschnupfen“ um Liebe und Anerkennung.
Karten unter http://www.maennerschnupfen.show oder http://www.eventim.de .
Beginn: 20 Uhr in der Maschinenhalle auf dem Bürgerbräugelände Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg in Würzburg.
Hö’s Buch-Tipp: Männerschnupfen
Männerschnupfen –gibt es ihn wirklich? „Ja, selbstverständlich und TMS, den Tödlichen Männerschnupfen auch.
Männerschnupfen, das kenn ich auch, hatte ich früher zwei- bis dreimal im Jahr. Fragen Sie mal meine Frau. Doch man kann dagegen etwas machen: Gesund leben und essen, viel Sport treiben, Gewicht verringern, Stress reduzieren usw. Dann klappt es auch GEGEN den Männerschnupfen – und Ihre Frau ist ihnen dankbar.
Jetzt gibt es zum Thema „Männerschnupfen“ – was für eine Wortschöpfung – ein schickes, neues Buch. Hier finden Sie alle Antworten darauf, warum bei Männern eine Erkältung nicht einfach nur eine Erkältung ist und sie stets denken, Todsterbenskrank zu sein, auch wenn es ein einfacher Schnupfen ist.
Aus eigener Erfahrung und den Aussagen meiner Frau folgend, weiß ich, verschnupfte Männer können eine große Belastung für sich, ihre Umwelt oder ihre Beziehung sein. Hier setzt das Buch an. Es enthüllt dieses Leiden, das von vielen immer noch unterschätzt wird.
Das Buch kommt aus dem Springer-Verlag, dann ist es ein Fachbuch! Nicht ganz, wenn man weiß das einer der Autoren, Peter Buchenau auch als Kaberettist auf der Bühne steht. Kurz gesagt: „Männerschnupfen ist unterhaltsam und dennoch anwendungsorientiert geschrieben. Es trifft halt mitten ins Schwarze.“ Also unbedingt lesenswert.
Zitat aus dem Buch: „Tatsächlich ist der Männerschnupfen eine nicht zu unterschätzende Krankheit, die das bis dahin normal gesunde Mannesleben mit geradezu brachialer Gewalt aus der Bahn wirft. Bereits einfachste Denkprozesse entpuppen sich plötzlich als komplexe Vorgänge im kognitiven Grenzbereich. Zudem zeigt sich der Bewegungsapparat erschreckend eingeschränkt. Der gesamte Körper scheint sich nur noch auf die Nasen-Befindlichkeit zu konzentrieren, und die wiederum zeigt sich in einem wahrlich erbarmungswürdigen Zustand. Vor lauter Mitleid tränen mir die Augen, und die Stimme gerät außer Kontrolle. Arme und Beine sind von einer bleiernen Müdigkeit befallen, und die Papiertaschentücher werden zur alles beherrschenden Überlebens-Währung.“ Zitat Ende.
Meine Empfehlung zum Buch: Kaufen, lesen und dabei bitte nicht die gute Laune und den Spaß verlieren..Humor ist auch heute noch die beste Medizin, auch beim Männerschnupfen. Und, ganz wichtig: Männerschnupfen sollten auch die Frauen lesen!
Zum Abschluss noch zwei, nicht so ernst gemeinte, Tipps zur Behandlung und zur Vorbeugung des Männerschnupfens: Das folgende Rezept vom Leibarzt der Königin Victoria soll todsicher (vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes) Linderung beim Männerschnupfen bringen: „Man lege sich ins Bett, hänge seinen Hut ans Fußende und trinke so viel Whisky, bis man zwei Hüte sieht.“ Wahrscheinlich ist der Männerschnupfen dann immer noch nicht weg, aber man bemerkt diesen dann nicht mehr.
Auch Cäsar hatte beim Männerschnupfen, da so seine Mittelchen: „Einfache Lebensweise, ungeheure Märsche, ununterbrochenen Aufenthalt im Freien und Strapazen aller Art.“
Gott sei Dank, haben wir diese dunklen Zeiten hinter uns gelassen.
Männerschnupfen
Springer-Verlag
ISBN 978-3-658-10856-4
Preis:14,99 Euro