Auf Schienen quer durchs Hochmoor: Unter dem Motto „a.Moore.mio“ – die Liebe zum Moor entdecken“ können sich Interessenten künftig durch drei „Naturerlebnis-Moore“ zwischen Elbe und Weser fachkundig begleiten lassen. Möglich macht das die Kooperation der Naturerlebnis-Angebote im Ahlenmoor, im Aschhorner Moor und im Tister Bauernmoor.

Die drei Gebiete haben eine ähnliche Entstehungsgeschichte und dennoch viele Eigenarten – das macht den Besuch in allen Mooren so interessant. Industrieller Torfabbau und Entwässerung gingen im Ahlenmoor (Landkreis Cuxhaven), im Aschhorner Moor (Landkreis Stade) und im Tister Bauernmoor (Landkreis Rotenburg (Wümme) der Wiedervernässung und Renaturierung voraus. In allen drei Hochmooren sind moortypische Biotope mit entsprechender Flora wie Wollgras und Sonnentau und Fauna wie Moorfrosch, Kreuzotter oder Braunkehlchen erhalten. Eine Moorbahn, Aussichtstürme, fachkundige Führungen und touristische Angebote („Moorstecherdiplom“) locken jährlich viele Gäste in die drei Moore.

Das Aschhorner Moor (jetzt auch: Kulturmoor) mit einer Größe von 820 Hektar ist das einzige der drei Moore, in dem noch mehrere Jahre lang industrieller Torfabbau zu sehen sein wird. Alle Phasen der Moornutzung werden hier demonstrierte. Gleichwohl sind neben den großen, wiedervernässten Flächen mit dem Haus des Moores mittendrin auch ursprüngliche, naturnahe Bereiche bei einer Fahrt der umgebauten Lorenbahn Moorkieker oder vom Aussichtsturm zu sehen.

Moorbahn VDI drochtersen-04_small

Seit 1958 besteht das heute zur Euflor-Gruppe gehörende Torfwerk Aschhornermoor bei Drochtersen im Elbe-Weser-Dreieck. Es sind umfangreiche Gleisanlagen vorhanden, auf denen etwa 12 Lokomotiven eingesetzt werden. Auch die Abbaustelle Wolfsbruchermoor einige Kilometer entfernt gehört zu diesem Werk; da die Gleisanlagen keine Verbindung haben, werden die dort eingesetzten zwei bis drei Loks gelegentlich per Lkw zum Austausch ins Stammwerk gebracht.

In den letzten Jahren wurden neue Abbaufelder erschlossen, wofür die Feldbahn erweitert wurde. Nahe der Werkes befinden sich dagegen Flächen in der Wiedervernässung und Renaturierung.

Über Bohlen und Brücken durchs Tister Moor
Urig, still und abgeschieden wirkt das Tister Bauermoor bei Sittensen. Die Luft ist feucht, und der torfige Boden federt angenehm unter den Füßen. Seit Beginn der 1990er-Jahre wurden hier rund 155 Hektar Wasser- und Schlickflächen wiederverwässert.

Alternativ zum Wanderweg gibt es auch hier die Moorbahn, die an Sonn- und Feiertagen sowie nach Anmeldung fährt. Während der anderthalbstündigen Fahrt quer durch das Moor kann man den einzigartigen Lebensraum von den offenen Wagen aus beobachten und dem Vortrag des Moorbahnführers zuhören.

Moorbahn Ahlenmoor_(renaturiert)

ZuBbesuch im Ahlenmoor
Ein schöner Tag kündigte sich mit einer flachen Dunstdecke im Moor an, als sich Mitglieder des VDI Unterweser Bezirksvereins, der Vereinigung der Schiffsingenieure „Wieland“ und der Ingenieurvereinigung Cuxhaven zu einem gemeinsamen Sommerfest am 4. August eingeladen, im Ahlenmoor zusammenfanden.

Das Ahlenmoor ist mit einer Fläche von rund 40 Quadratkilometern das größte Hochmoor im Landkreis Cuxhaven, und gehört, neben dem Teufelsmoor, zu den größten Mooren Niedersachsens. Obwohl das ursprüngliche Biotop im Verlauf des 20. Jahrhunderts durch Torfabbau, Trockenlegung und Besiedelung stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, finden sich im Ahlenmoor heute noch einige naturnahe Hochmoorreste.

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Moor, Moorinfozentrum, Moor….. und die Moorbahn
Warum wächst das Moor? Warum wurde Torf abgebaut? Gibt es wirklich Irrlichter? Was hat es mit fleischfressenden Pflanzen auf sich? Welche Vögel leben im Moor? Eine Fahrt mit der Moorbahn tief in das Innere des Naturschutzgebietes Ahlenmoor gibt Antworten auf diese Fragen.

Mit einer umgebauten Feldbahn eines ehemaligen Torfwerks können Sie die Geheimnisse der einmaligen Landschaft erkunden. Unter fachkundiger Führung erfahren Sie an vier Haltepunkten an der 5,7 Kilometer langen Strecke alles Wissenswerte um den Lebensraum Hochmoor. Seltene Pflanzen und – mit etwas Glück – seltene Tierarten, die sich an einen extremen Lebensraum angepasst haben, erwarten Sie!

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Die Moorbahn und das MoorIZ befinden sich im Ahlenmoor, dem größten Hochmoorgebiet des Landkreises Cuxhaven. Beide Einrichtungen, in 21776 Wanna-Ahlenfalkenberg, Am Hohen Kopf 3, gehören zum Projekt „Naturerlebnis Ahlenmoor“, ein gemeinsames Projekt der Samtgemeinden Sietland und Bederkesa sowie der Stadt Langen.

Die Bahn befindet sich in der Samtgemeinde Sietland im Landkreis Cuxhaven und befährt einen 5,7 Kilometer langen Rundkurs mit vier Haltepunkten durch das Ahlenmoor. Die Basisstation liegt in Wanna–Ahlen-Falkenberg. Die Fahrzeit beträgt etwa 2 Stunden und 15 Minuten. Während der Tour durch wiedervernässte Torfabbauflächen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, unberührte Hochmoorflächen und durch einstmals landwirtschaftlich genutzte Ländereien erfährt der Besucher Wissenswertes über die Entstehung des Hochmoores sowie die Nutzung der Moore durch den Menschen.

Mit der Moorbahn wird ein 5,7 km langer Rundkurs (Dauer etwa 2 Std. 15 Min.), durch wiedervernässte Torfabbauflächen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, unberührte Hochmoorflächen und durch einstmals landwirtschaftlich genutzte Ländereien, befahren. Zwischenstopps an vier unterschiedlich gestalteten Haltepunkten dienen der umfassenden Information des Fahrgastes durch den fachkundigen Moorbahnführer.

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Hier erfährt der Naturfreund Wissenswertes über die Entstehung des Hochmoores, die Nutzung der Moore durch den Menschen, Renaturierung und vieles mehr. Seltene Pflanzen und mit etwas Glück seltene Tiere, die sich einem extremen Lebensraum angepasst haben, wollen entdeckt werden. Auch wird während der Fahrt experimentiert: meterlange Metallstangen werden im Moor versenkt um Irrlichter zu produzieren. Es versteht sich von selbst, dass Geschichten mit Gruselpotenzial erzählt werden.

Die Moorbahn bietet eine wundervolle Möglichkeit, dieses in seiner Charakteristik einmalige Naturschutzgebiet intensiv und informativ zu erleben. Holzstege, Plattformen und ein Aussichtsturm an der Strecke sorgen für einen guten Überblick.

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Die Technik der Moorbahn Ahlenmoor
Das Torfwerk in Ahlen-Falkenberg im nordöstlichen Viertel des Ahlenmoores entstand 1957 durch Ludwig Eichler. Das Ahlenmoor ist das größte Hochmoor im Landkreis Cuxhaven. Bis 2002 wurde hier Torf abgebaut und verarbeitet. Anschließend wurde das Torfwerk zu einem Moorinformationszentrum ausgebaut und die vorhandene Feldbahn für Besucher-Fahrten hergerichtet. Der ehemalige Besitzer des Torfwerks nutzt die Bahn immer noch: Über ein Anschlussgleis ist sein Hof an die Strecke angeschlossen, um damit eine Heidelbeerplantage zu erreichen. Sowohl die Ernte, als auch die Erntearbeiter werden mit eigenen Fahrzeugen transportiert.

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Mit ihrem Personenzug macht sich die Diema 2575 auf den Weg ins Moor. 5,5 km Strecke liegen vor ihr, erst 200 Meter hat sie seit dem Verlassen des Bahnhofs hinten zurück gelegt. Ebenfalls im Hintergrund das ehemalige Torfwerk, das heute als Moor-Informationszentrum dient. Die Strecke beschreibt einen sehr weiten Rundkurs, dem im Moor noch einen Streckenstumpf mit Umsetzmöglichkeit angeschlossen ist. Gefahren wird im Uhrzeigersinn.

Die Moorbahn Ahlenmoor ist eine Feldbahn des ehemaligen Torfwerks in Ahlenmoor, die heute als Ausflugsbahn sowie als Transportmittel bei der Heidelbeerernte genutzt wird.

Def.: Eine Feldbahn (auch als Lorenbahn bezeichnet) ist eine – in der Regel nichtöffentliche – Schmalspurbahn in einfachster Bauform zum Transport landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher (Waldbahn) und industrieller Rohstoffe wie Holz, Torf, Gestein, Lehm und Sand. Für deren Bau und Betrieb finden weitgehend standardmäßige Bauelemente, die aus umfangreichen Katalogen der einschlägigen Hersteller ausgewählt werden können, Verwendung. Beispielsweise vormontierte Gleisroste und Weichen, aber auch Lokomotiven und Wagen. Der Materialtransport erfolgt oft mittels offener Loren.

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Die drei eingesetzten Loks der Firma DIEMA sind vom Typ DS 14, DS 20 sowie DL 6[ mit einer Spurweite von 600 mm. Die Lok vom Typ DS 20 (Fabr.-Nr. 2575) wurde 1962 bis 1986 vom niedersächsische Hafenamt Cuxhaven und später dem Hamburger Amt für Strom und Hafenbau auf der Insel Neuwerk als Materialbahn eingesetzt.

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Die Diepholzer Maschinenfabrik Fritz Schöttler GmbH, kurz DIEMA, war eine deutsche Maschinenfabrik mit Sitz in Diepholz. Wichtigster Produktionszweig war der Lokomotivbau. Speziell wurden mit Dieselmotor oder Akkumulatoren ausgestattete Kleinlokomotiven für schmalspurige Feld-, Torf- und Grubenbahnen sowie normalspurige Rangierlokomotiven hergestellt.

In der Anfangszeit der 1879 gegründeten Diepholzer Maschinenfabrik wurden überwiegend landwirtschaftliche Maschinen repariert, später unterschiedliche Kleinmaschinen und Antriebe für Mühlen hergestellt. Ein Rückgang der Nachfrage nach Feldbahnen konnte zum Teil mit steigenden Exporten ins Ausland und neuen Produktionszweigen kompensiert werden, dennoch musste Diema 1993 Konkurs anmelden.

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Von 1960 bis 1964 lieferte DIEMA insgesamt 18 Lokomotiven vom Typ DS 90 und 2 DS 60 an die Bundesmarine für die Schmalspurbahnen in den Marinemunitionsdepots Aurich und Laboe. Eine DS 90 sowie zwei DS 60 befinden sich in der Sammlung der Muttenthalbahn in Witten-Bommern. Diese sind dort im Museumsbetrieb noch im Einsatz. Die AG Märkische Kleinbahn in Berlin unterhält eine betriebsfähige DVL 15/1 (Fabr.-Nr. 2935).

Und das läuft im Ahlenmoor: Die Moorbahn Ahlenmoor betreibt die drei Loks DS 14 (Fabr.-Nr. 2033), DS 20 (Fabr.-Nr. 2575) sowie DL 6 (Fabr.-Nr. 2040) heute als Ausflugsbahn. Die Lok vom Typ DS 20 (Fabr.-Nr. 2575) wurde 1962 bis 1986 vom niedersächsische Hafenamt Cuxhaven und später dem Hamburger Amt für Strom und Hafenbau auf der Insel Neuwerk als Materialbahn eingesetzt.

Zu Fuß über den Moorerlebnispfad
Wer trockenen Fußes durchs Moor wandern will, kann das nur auf Holzbohlenwegen tun. Das wussten schon die Menschen aus der Steinzeit, die sich auf diese Weise die ersten Wege durch gefährliche Moorlandschaften bahnten. Der Moorerlebnispfad im Ahlenmoor knüpft an diese jahrtausendealte Tradition an.

Tafeln zum Umklappen und Bilder zum Anschauen vermitteln einen Eindruck von der Besonderheit des Naturraums und davon, warum er so gefährdet ist. Denn Entwässerung, Torfabbau, Landwirtschaft und Besiedlung haben zu einem starken Rückgang der Hochmoore geführt. Die verbliebenen Reste – wozu auch das Ahlenmoor gehört – sind heute stark geschützt. Erleben Sie, wie mächtig das Moor ist – und wie wenig Torfmoos in einem Jahr wächst. Entdecken Sie seltene Tier- und Pflanzenarten.

Der Wanderweg ist ganzjährig frei begehbar.

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Auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen ins Café/Restaurant „Torfwerk“
Kombinieren Sie Ihr Naturerlebnis mit einem Besuch im Café/Restaurant „Torfwerk“ im MoorIZ.
Öffnungszeiten: (außerhalb der Öffnungszeiten auf Anmeldung!!)
April-September: täglich von 10:00 Uhr bis 21:30 Uhr
Oktober:   montags geschlossen
dienstags – donnerstags 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
freitags – sonntags 10:00 Uhr bis 21:30 Uhr
November geschlossen (auf Anmeldung möglich!)
Dezember-März: freitags – sonntags 10:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Info-Links:

Ahlenmoor
http://www.ahlenmoor.de

Aschhorner Moor
http://www.moorliekerbahn.de

Tister Bauernmoor
http://www.moorbahn.de