Hoch im Norden setzt die Bahn bei einer Brückensanierung auf einen ungewöhnlichen Schienenersatzverkehr: die eigenen Beine. Die Züge halten vor der Schleibrücke bei Lindaunis (Kreis Schleswig-Flensburg), und von dort müssen die Fahrgäste zu Fuß über den Meeresarm der Ostsee.

Normalerweise fahren Züge auf der Strecke Kiel–Flensburg über die Schleibrücke. Im Augenblick aber erneuert die Deutsche Bahn die Klappbrücke über die Schlei bei Lindaunis auf der Strecke Kiel–Flensburg. Diese Brücke, deren älteste Teile nach Angaben der Bahn aus dem Jahr 1892 stammen, wird durch eine komplett neue Klappbrücke ersetzt. Bis zur geplanten Fertigstellung der neuen Brücke im Jahr 2025 wird die alte Klappbrücke jedes Jahr für mehrere Monate für Züge und Kraftfahrzeuge gesperrt werden.

Zeichnung: cartulli 10/22 – CCC Cuxhaven-Cartoon-Center – Die Storyfactory

Wegen dieser Sanierungsarbeiten ist das Bauwerk seit Mitte September für Autos und Züge gesperrt. Fußgänger und Radfahrer kommen aber noch rüber – ein Umstand, den sich die Deutsche Bahn zunutze macht. Statt auf Schienenersatzverkehr mit Bussen und kilometerlangen Umwegen setzt das Unternehmen in diesem Winter auf Pendelzüge und Fahrgäste, die gut zu Fuß sind.

Laut DB sind extra dafür Ersatzhaltestellen am Nord- beziehungsweise am Südende der Brücke eingerichtet worden. Rund 350 Meter müssen die Fahrgäste dann zu Fuß über die Brücke zurücklegen. Für den Weg haben die Fahrgäste zwölf Minuten Zeit.

Demnächst Realität, oder nur eine verrückte Idee unseres Karikaturisten? Bei Sperrungen, könnte der Schienenersatzverkehr bald (??) auch mit E-Scootern stattfinden? Lassen wir uns mal überraschen.