Wenn der Weg zur Arbeit in die Kostenfalle führt … Zwei Drittel aller Berufspendler in Deutschland sind auf das Auto angewiesen. Doch steigende Spritpreise, die allgemeine Inflation und die Parkraumnot in den Innenstädten treiben die Ausgaben für den Weg zur Arbeit gnadenlos nach oben.

Die Bahn fällt meist als Alterative aus: Sie ist im Vergleich oft noch teurer, erreicht nicht die Menschen außerhalb der kleinen und mittleren Städte. Und sie ist vor allem oft unpünktlich bis unzuverlässig. Dabei müssen etwa 13 Millionen Menschen jeden Tag mehr als 25 Kilometer in einen anderen Landkreis zur Arbeit fahren. Meist allein, rein rechnerisch sitzen nur 1,3 Personen in jedem Pendel-Pkw. Gut für das Klima ist das nicht.

Ein Weg aus der Kostenfalle: Mitfahrgelegenheiten wie das 2006 von der Web-Agentur Marktplatz GmbH entwickelte pendlerportal.de. Geschäftsführer Frank Dalock (55): „Klimaschutz und CO2-Vermeidung waren damals noch kein Thema, es ging darum, weniger Autos auf den Straßen zu haben.“ Anfangs gaben Pendler ihre tägliche Strecke und die Uhrzeiten ein, das System suchte die passende Mitfahrgelegenheit. Dann holt einer den anderen ab, man teilt sich die Fahrtkosten. Mittlerweile sind die Suchkriterien verfeinert – bis hin zum gemeinsamen Musik-Geschmack. Welcher Schlager-Fan will schon morgens mit Heavy-Metall-Sound gequält werden … 

Das 2006 gegründete Pendlerportal erlebt durch steigende Kosten und ein gesteigertes Umweltbewusstsein einen Boom. Foto: Marktplatz GmbH

Heute werden pro Monat etwa 300.000 Fahrgemeinschaften über das Pendlerportal angeboten – und genutzt! Bis zu 12.000 neue Angebote kommen pro Monat hinzu. Für private Nutzer ist das Angebot kostenlos, Unternehmen und Institutionen können für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine eigene Lösung buchen. Frank Dalock: „Für Unternehmen oder Behörden bieten wir kostenpflichtige individuelle, interne Konzepte an.“ So hat sich unter anderem das Land Nordrhein-Westfalen eine behördeninterne Vermittlung für Fahrgemeinschaften konzipieren lassen.

Letztlich geht es bei dem Weg aus der Pendler-Falle um ökonomische, aber auch um ökologische Aspekte. Verbrenner-Pkw sind wesentliche CO2-Treiber. Unternehmen streben Klimaneutralität an und sind deshalb an „sauberen“ Konzepten für ihre Mitarbeiter interessiert. Mit den aktuell auf pendlerportal.de verfügbaren Mitfahrgelegenheiten lassen sich übrigens fast 25.000 Tonnen CO2 einsparen.

Die Pendler-Zukunft sieht so aus: Eine App berechnet morgens den tagesaktuell perfekten Weg zur Arbeit. Mit Echtzeit-Daten über jede Baustelle, Staus, Zug- und Bus-Ausfälle sowie Wetter-Daten. Im schlimmsten Fall lautet die Botschaft: Bleiben sie am besten zu Hause.

Hier geht es zum Pendler-Portal
https://www.pendlerportal.de/