Nordkap, der nördlichste Punkt Europas:  Es liegt auf 71° 10′ 21″ nördlicher Breite, rund 2100 Kilometer vom Nordpol entfernt und 514 Kilometer nördlich des Polarkreises.

Stellen Sie sich einen Ort im hohen Norden vor – dort, wo Atlantischer und Artischer Ozean aufeinandertreffen, sich ihre kalten Wassermassen vermischen. Das Nordkap (Nordkapplatået) ist ein steil aus dem Eismeer emporragendes Schieferplateau (Kap) auf der norwegischen Insel Magerøya und befindet sich auf dem Gebiet der nach ihm
benannten Kommune Nordkap.

Der erste Tourist, der das Nordkap besuchte, war der italienische Priester Francesco Negri. Das war im Jahre 1664. Heutzutage kommen während der zwei bis drei Sommermonate jährlich rund 200.000 Touristen pro Jahr hierher. Die wichtigsten Attraktionen für Touristen sind das Nordkap-Plateau sowie der nahegelegene Knivskjellodden. Seine weit ins Meer hinausragende Felswand ragt an ihrem höchsten Punkt beeindruckende 307 Meter empor.

Anspruchsvoller und noch lohnender ist die fünf- bis sechsstündige Wanderung zum Knivskjellodden, von wo aus Sie das Nordkap aus nächster Nähe betrachten können. Oder fangen Sie sich einige der riesigen Königskrabben, und erfahren Sie danach, wie die leckeren Monster zubereitet und gegessen werden

Doch das wirkliche Nordkap befindet sich nicht auf dem Festland, sondern auf einer diesem vorgelagerten Insel. Der nördlichste Punkt des Festlandes ist die Landzunge Kinnarodden (71° 08′ 01″ nördlicher Breite) auf der Halbinsel Nordkinn

Auch auf der Insel Magerøya, auf der auch das – zu besuchende – Nordkap liegt, befindet sich auf 71° 11′ 08″ nördlicher Breite ein noch 1400 Meter weiter nördlich gelegener Punkt, nämlich die westlich benachbarte Landzunge Knivskjellodden.

Top of Europ:  Jungfraujoch, Schweiz: 3454 Meter Höhe, hinauf in die Eiswelt der Viertausender
In der Umgebung des Jungfraujochs befinden sich einige Viertausender der Berner Alpen Im Nordosten befinden sich der Mönch (4’107 m ü. M.) sowie der Eiger (3’970 m ü. M.) und im Südwesten die Jungfrau (4’158 m ü. M.).


Seit über 100 Jahren fährt die Jungfraubahn zur höchstgelegenen Bahnstation Europas auf 3454 Meter über Meer, mitten im UNESCO-Welterbe «Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch». Von der Kleinen Scheidegg fährt die Zahnradbahn das ganze Jahr im Tunnel steil hinauf zum Jungfraujoch.



Sieben Kilometer lang ist der Tunnel ab Station Eigergletscher, der von 1896 bis 1912 gebaut wurde. Zwei Stopps im Bergstollen ermöglichen einen spektakulären Blick durch Fenster aus der Eigernordwand und in die Gletscherwelt. Auf dem Gipfel erschliesst sich den Besuchern eine hochalpine Wunderwelt aus Eis, Schnee und Fels. Diese Wunderwelt kann von den Aussichtsplattformen «Sphinx» und «Plateau», auf dem Aletschgletscher oder im «Eispalast» bewundert werden.

Gibraltar, Europa Point: 36° 06′ N, 005° 20′ W
Europa Point ist die englische Bezeichnung für das flache Südende der Landzunge von Gibraltar, das in die Straße von Gibraltar ragt. Dieses dem Felsen von Gibraltar vorgelagerte Kap ist nicht die Südspitze der Iberischen Halbinsel – das ist die Punta de Tarifa 25 km weiter westlich –, fällt jedoch, als dreiseitig von Wasser umgebene bebaubare Fläche, von Land- und Seeseite besonders ins Auge.

Tarifa, der wirklich südlichste Punkt Europas: 36° 1′ N, 5° 36′ W
Tarifa
ist die südlichste Stadt des europäischen Festlandes.Von hier sind es ca. 14 km bis nach Afrika. Bei guter Sicht scheint das marokkanische Festland hier greifbar nahe Tarifa in der andalusischen Provinz Cádiz (Spanien) ist die am südlichsten gelegene Stadt des europäischen Festlandes Sie markiert das östliche Ende der Costa de la Luz.

Durch die strategisch bedeutende Lage an der engsten Stelle der Straße von Gibraltar war Tarifa immer wieder der Schauplatz geschichtlicher Ereignisse. Sogleich fällt einem ein, dass dies der südlichste Ort Spaniens ist, das Sprungbrett nach Afrika, gleichzeitig aber auch die Durchfahrt ins Mittelmeer. Auf der einen Seite der raue Atlantik, auf der anderen das milde Mittelmeer.

Doch hier sind beide noch ungestüm, aufgepeitscht durch die sich immer wieder abwechselnden Winde Poniente und Levante (wenn der weht gibt es agressive Stechmücken aus Afrika). Doch der Ort hat auch eine raue Geschichte hinter sich, hart umkämpft, Bollwerk nach Süden und Kontrapunkt zum britischen Gibraltar.

Capo Sao Vicente, Portugal: Westlichster Punkt kontinental Europas: 37° 1′ 30″ N,    8° 59′ 40″ W
Das Cabo de São Vicente bei Sagres in Portugal bildet gemeinsam mit der benachbarten Ponta de Sagres die Südwestspitze des europäischen Festlands.

Vor ein paar hundert Jahren hätte man noch gesagt “zum Ende der Welt”. End of he World nennen es die Briten auch heute noch. Cabo Sao Vicente war ein heiliger Ort und zog folglich Pilger an. Aus der Zeit um 3000 v. Chr. stammen die alten Hünensteine (heilige Grabstätten der Neolithiker), die man in der Gegend fand. In der Antike war die äußerste Landspitze Europas unter anderem dem Saturn geweiht. Etwa 100 v. Chr. wird von heiligen Trinkzeremonien berichtet. Die Christen übernahmen diese Tradition, indem sie diesen Zipfel dem Heiligen Vincent weihten, einem Märtyrer aus Valencia.

Alle Bilder: Höltkemeier

Die felsige Halbinsel, ca. 6 km westlich von Sagres, reicht weit in den Atlantik hinein und war schon in Urzeiten eine wichtige Landmarke der Seefahrer. Der heutige Leuchtturm wurde bereits 1846 erbaut, ein Petroleumsystem diente bis 1926 zur Befeuerung. Heute elektrisch betrieben, ist er der lichtstärkste Europas. Auch der alte Antrieb, der wie bei einer Standuhr mit Hilfe von an Ketten aufgehängten Gewichten die Glaslinsen in Drehung versetzte, ist noch vollständig vorhanden. Eine ca. 3,5 m hohen Gürtellinse, aufgebaut aus ringförmigen Prismen, bündelt das Licht der riesigen 3000-Watt-Birne. Noch in 90 km Entfernung ist deshalb das Leuchtfeuer zu erkennen.

Der Schiffsverkehr vor dem Kap ist sehr stark. Die großen Supertanker, die hier mit ihren Ölladungen aus der Golfregion Richtung Nordeuropa vorbeidampfen, sind von der Küste aus gut zu erkennen. Das Wasser wird vor der Küste schnell tief –  etwa 20 km südwestlich vom Kap beträgt die Wassertiefe bereits 1000 m, um noch etwas weiter draußen auf 4000 m abzufallen.

Diese oftmals extremen Happy Places sollte man gesehen haben – Natur Pur. Fahrt doch einfach mal hin.